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Fussball

Kein Lohn für harte Arbeit

Der FC Biel ist im Cup-Achtelfinal gegen das oberklassige Thun mit 0:1 ausgeschieden. Das goldene Tor der Partie in der Verlängerung kam für Biel sehr unglücklich zustande.

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Francisco Rodríguez

Der FC Biel hat dem Super-League-Vertreter auf der Gurzelen lange Zeit Paroli geboten. Die 2336 Zuschauer auf der Gurzelen sahen einen tapfer aufspielenden Gastgeber, der an sich glaubte und auch zu Chancen kam. Im Wissen, seit 2009 mit Aarau, Luzern, Basel und Servette bereits vier Oberklassige aus dem Cup spediert zu haben, suchten die Bieler auf der Gurzelen ihr Glück. Und hatten am Schluss unglaubliches Pech, dass ausgerechnet ein umstrittenes Tor den Cuphit entschieden hatte.

Der FC Thun startete bestimmt in die Partie. Bereits nach 50 Sekunden prüfte der Ex-Bieler Christian Schneuwly mit einem scharfen Weitschuss Pablo Molina, der mit einer ausgezeichneten Parade in Corner retten konnte. Molina war wie in den vorangegangenen Cup-Partien von Trainer Bidu Zaugg der Nummer 1 Franck Grasseler vorgezogen worden. Der Spanier rechfertigte das Vertrauen mit einer starken Leistung. In der 5. Minute warf er sich vor die Füsse von Sadik und schnappte ihm gekonnt den Ball weg. Martinez schoss acht Minuten später aus guter Position daneben.

In der 16. Minute kamen die Bieler endlich zu ihrer ersten Chance, Morello verpasste aber knapp das Tor. Die Bieler waren nun endlich erwacht und zeigten gute Offensivaktionen. Vorne mangelte es jedoch an der letzten Kaltblütigkeit und Präzision. Trotzdem hatte man hinten noch kein Tor eingefangen und hielt gegen den Favoriten die Partie offen. Jeder im Team merkte, dass etwas drinlag. Der FC Biel kam für die 2. Halbzeit angriffiger aus der Kabine und marschierte nach vorne. Ausser drei Eckbällen in den ersten Minuten schaute aber nichts Zählbares heraus. Die besseren Chancen  hatten die Thuner. Sie scheiterten aber an Molina, der auch die Möglichkeiten von Sadik und Ferreira mit starken Interventionen zunichte machte. In der 68. Minute hatte der Bieler Keeper auch Glück, dass Christian Schneuwly nur den Pfosten trifft.

Fast schienen die Bieler eine Viertelstunde später bereits um die Früchte ihrer Bemühungen gebracht zu werden.  Mehdi Challandes brachte den früheren FC-Biel-Captain Dennis Hediger im Strafraum zu Fall. Schirinzi nahm vom Penaltypunkt aus Anlauf und Molina lenkte mit einer weiteren Grosstat den Ball an den Pfosten, worauf seine Vorderleute befreien konnten. Das 0:0 blieb bestehen und der Cup-Knüller ging in die Verlängerung.

Hediger schiesst das einzige Tor
Kaum war aber das Spiel wieder aufgenommen worden, fingen die Gastgeber auf unglückliche Art und Weise das 0:1 von Hediger ein. Nach einer Flanke verlängert Challandes den Ball im Zweikampf mit einem gegnerischen Stürmer auf den Torschützen und hob damit das Offside auf. Der Schiedsrichter gab den Treffer erst nach Absprache mit dem Linienrichter, worauf die Bieler heftig reklamierten. Dies brachte aber nicht mehr als eine gelbe Karte für Captain Pietro Di Nardo ein. Wenige Sekunden vor Ablauf der ersten Hälfte in der Verlängerung zog der für den angeschlagenen Gianluca Hossmann eingewechselte Cristian Miani mit dem Ball am Fuss in den gegnerischen Strafraum und wurde dort gefoult. Der Schiedsrichter gab sofort den Penalty, worauf Di Nardo anlief. Den 2336 Zuschauern auf der Gurzelen stockte der Atem, als dieser neben das Tor schoss.

Die grosse Enttäuschung
Noch blieb eine Viertelstunde Zeit, um das Schicksal abzuwenden. Der FC Biel versuchte alles, erspielte sich diverse gute Möglichkeiten und riss das Publikum mit. Es wollte aber einfach nicht sein. Challandes per Kopf sowie kurz darauf Giuseppe Morello und Jérémy Manière mit ihren Freistössen scheiterten nur knapp. Am Schluss blieb die unsägliche Enttäuschung, trotz einer guten Leistung und harter Arbeit eine weitere Cup-Überraschung auf der Gurzelen verpasst zu haben. Viel fehlte gestern nicht dazu, was den Frust noch grösser machte. Lange Zeit haben die Bieler allerdings nicht, um Trübsal zu blasen. Bereits am Sonntag steht auf der Gurzelen der nächste Ernstkampf auf dem Programm. Um 16:00 Uhr empfängt der FC Biel in der Meisterschaft den FC Schaffhausen. Mit einem Sieg könnten die Seeländer ihren Platz im Mittelfeld festigen. Allerdings ist noch nicht klar, ob das gestern weiter in Mitleidenschaft gezogene Terrain spielbereit sein wird.

 

Am Sonntag zuhause gegen Schaffhausen
• Nur drei Tage nach dem Cupspiel gegen Thun bestreitet der FC Biel  bereits seinen nächsten Ernstkampf.
• Sofern der Platz auf der Gurzelen bespielbar ist und freigegeben wird, empfangen die Bieler am Sonntag um 16 Uhr den FC Schaffhausen.
• Schaffhausen liegt derzeit in der Challenge League zwei Plätze und vier Punkte vor Biel auf Rang 4.

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«Tut mir Leid für das Team»

(bmb) Am Ende war der Bieler Captain Pietro Di Nardo die tragische Figur. Untröstlich nach dem verschossenen Penalty, lobte er dennoch die Bieler Leistung.

«99 Luftballons» spielte die anwesende Guggenmusik. Und alle Hoffnungen zerplatzten in einem kleinen Moment eines grossen Cupspiels. In der 105. Minute verschoss Pietro Di Nardo den Penalty. «Ich bin einer, der oft unten links avisiert und zuvor noch schaut, was der Torhüter macht. Dann zögerte ich, weil er sich in diese Ecke bewegte und ich verschoss», erklärte der Captain die verhägnisvolle Szene. Erst wollte Morello zum Penalty antreten, vorgesehen war aber schon vor dem Spiel Di Nardo. «Er fragte mich nur, ob ich mich gut fühle. Ich fühlte mich gut.» Es sei hart, so zu verlieren, «denn wir hätten das Penaltyschiessen erreicht und dort unsere Chance auf die Viertelfinals gehabt.» Der Bieler sagte weiter: «Ich habe kein gutes Gefühl in mir und es tut mir Leid auch für das ganze Team.» Tröstende Worte seiner Teamkollegen konnten ihn selber nicht trösten.

Molina: Immer bereit
Ein grosses Spiel lieferte der sonstige Ersatztorhüter Pablo Molina. «Schade, jetzt kann ich nicht mehr zeigen, was ich kann», hielt er fest und zielte auf die verpasste Chance, Anfang Dezember gegen die Grasshoppers im Viertelfinal wieder zwischen den Pfosten zu stehen. Er sei positiv nervös gewesen. «Ich hatte eine gesunde Anspannnung. Die Parade gleich zu Beginn gab mir Vertrauen. Es weckte zudem die ganze Mannschaft.» Es sei nicht ganz so einfach, nach vielen Partien auf der Bank wieder einmal das Tor zu hüten. «Ich wusste, dass meine Chance kommt. Daher trainiere ich immer hundertprozentig. Ich weiss, dass ich stets bereit sein muss, um meine Leistung in einem Match zeigen zu können», so der gebürtige Bieler.

Bidu Zauggs Lob
61-jährig wird Bidu Zaugg am 2. Dezember. An diesem Tag spielt Biel in Winterthur. Er stand meist in seinem Coaching-raum, haderte, vor allem auch mit den Refs. «Wir hatten sicher keinen Heimbonus. Etliche kleine Entscheide fielen im Zweifelsfall gegen uns.» Er meinte Corner, Freistösse, möglicherweise auch das entscheidende Tor, ein weiterer Penalty. «Insgesamt aber hat Thun den Sieg nicht gestohlen. Wir haben Paroli geboten, versuchten auch Fussball zu spielen, während die Oberländer meist mit langen Bällen auf Sadik operierten.» Zaugg lobte seine Mannschaft. «Eine kämpferisch tadellose Leistung auf einem schwierigen Terrain.» Ein Platz, der bereits wieder am Sonntag herhalten muss, wenn Schaffhausen kommt. «Wir haben diese Spiel vorgezogen im Glauben, vier Tage früher gegen Thun antreten zu können. Ich zähle auf die Vernunft der Liga, dass wir da nicht spielen müssen. Es gibt noch genügend Daten.»

Hediger: Nur der Sieg zählt
Ausgerechnet der Ex-Bieler Dennis Hediger markierte letztlich das entscheidende Tor. «Es war wie erwartet ein Kampfspiel auf einem sehr tiefen Terrain. Darum wollten wir auch mit langen Bällen spielen.» Dass Biel mithalten konnte, überraschte Hediger nicht. «Wir wussten, was uns da erwartet. Die Gegenwehr verdient viel Lob. Aber wir haben uns durchgesetzt. Nur das zählt am Schluss.»

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