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FC Biel

«Können wir uns diese Liga leisten?»

FC Biel Präsident Werner Könitzer nimmt Stellung zur Entlassung von Bidu Zaugg, zum Engagement von Jean-Michel Aeby und zu den Problemen rund um den FC Biel.

Der Verwaltungsratpräsident des FC Biel Werner Könitzer. Coypright: Perter Samuel Jaggi

Interview: Beat Moning

Werner Könitzer, hat der FC Biel JeanMichel Aeby verpflichtet, da man sich an die gute Zusammenarbeit mit dem Romand Philippe Perret erinnert hat?

Werner Könitzer: (lacht) Nein, die Sprache war überhaupt kein Kriterium. Es ist die fachliche Kompetenz und im Gleichgewicht dazu die finanziellen Möglichkeiten, die wir für diesen Wechsel zur Verfügung hatten. Mehrere Personen aus dem nahen Umfeld haben sich schliesslich daran beteiligt.

Ist Bidu Zaugg der Alleinschuldige dieser derzeitigen Krise?

Nur der Trainer weiss, warum die Mannschaft so oft verloren hat. Von aussen betrachtet fehlten die nötigen Impulse, dabei spielte es nicht einmal eine Rolle, ob nun ein Schlüsselspieler gefehlt hat oder nicht. Es gelang nicht mehr, 90 oder 95 Minuten durchzuziehen. Wir befanden uns in einer Negativspirale und sahen keine andere Möglichkeit mehr, als so zu handeln.

Sie sprechen die vielen Gegentore in den letzten Minuten an. Hätte man nicht längst einen Psychologen oder einen Mentalcoach verpflichten müssen?

Vielleicht hätte es tatsächlich eine Tiefenanalyse gebraucht. Im Nachhinein kann man sich fragen, ob wir das nicht hätten tun sollen.

Ist Bidu Zaugg nun der Alleinschuldige?

Er ist weder schuldig noch ein Verlierer. Trainerwechsel gehören zum Business.

Am Ende des Lausanne-Spiels wurde von den Zuschauern ein Transparent aufgehängt mit den Worten «Freiburghaus raus». Das ist auf den Sportchef gezielt.

Das hat mir gar nicht gepasst, und es wäre korrekter, wenn es geheissen hätte «Könitzer raus». Denn ich bin als Präsident der Hauptverantwortliche. Ich bin angetreten in dieses Amt und habe gesagt: Bevor der Trainer geht, gehe ich.

Nun ist es anders gekommen. Wann haben Sie eigentlich den Trainer entlassen?

An der Vorstandssitzung vor einer Woche.

Dann hat das Ergebnis gegen Lausanne keine Rolle mehr gespielt. Auch ein 4:0-Sieg nicht?

Es hätte nichts geändert. Wir mussten, wie gesagt, etwas unternehmen

Zurück zu Sportdirektor Stefan Freiburghaus. Wer hat ihn eigentlich auf die Bank gesetzt und dann wieder auf die Tribüne?

Das war meine Idee und ein Entscheid des Verwaltungsrates. Vier Augen sehen mehr. Darin sahen wir ein Vebesserungspotenzial. Ich habe mich geirrt.

Ist Freiburghaus mitschuldig? Schliesslich stellte er das Team zusammen.

Er ist, wie alle, die daran gearbeitet haben, ebenso verantwortlich. Die Transfers sind breit abgestützt getätigt worden. Ich weiss auch, dass überall auf Stefan herumgehackt wird. Das ist nicht in Ordnung, auch wenn es durchaus andere Ideen und Meinungsverschiedenheiten gibt. Auch das gehört zu diesem Geschäft.

Die Fans machen sich Sorgen.

Die machen wir uns auch. Wir müssen nun aus dieser Negativspirale herausfinden. Und wir glauben daran, dass es die Mannschaft mit Trainer Jean-Michel Aeby schafft.

Die Erwartungshaltung ist gross. Niemand will eine 1.-Liga-Mannschaft im neuen Stadion.

Wir auch nicht. Die Zuschauer wollen uns zu Recht siegen sehen. Aber die Erwartungshaltung und die effektiven Möglichkeiten sind oft schwierig in der Balance zu halten.

Das führt dann zur Frage, ob sich der FC Biel mit dem kleinsten Budget überhaupt die Challenge League leisten kann?

Das ist eine berechtigte Frage, die wir uns im Verwaltungsrat auch noch stellen müssen. Es ist eine strukturelle Herausforderung. Die Liga erwartet von uns eine professionelle Führung und eine Profimannschaft. Ansonsten gibt es keine Daseinsberechtigung. Feierabendfussball ist mit diesen Vorgaben nicht mehr möglich. Aber können wir uns die Challenge League auch leisten?

Der Hauptaktionär, Jean-Pierre Senn, ist nicht mehr im Verwaltungsrat. Das kann nicht ideal sein.

Das war sein Entscheid, und er will operativ keinen Einfluss mehr nehmen. Auch anderswo ist das der Fall. Es kann durchaus ein erfolgreiches Modell sein, muss es aber nicht. Man kann sicher darüber diskutieren.

Fällten Sie den Trainerentscheid ohne Jean-Pierre Senn?

Wir haben ihn lediglich orientiert

Kommentare

spirit off

...der Unterschied (trotz spärlicher Eishockey_ Nachwuchsintegrierung um 1972 bis...) beim EHC BIEL zum damaligen Eisstadionbau 1972/73... waren die Ambitionen durch Willy Gassmann: Aufstieg in die NLA und die höchsten Anstrebungen zur Schweizer Meisterschaft! - Hier beim FC BIEL 2014/15: «Können wir uns diese Liga leisten?» und die ICI C'EST L'FRIC Stadien sind bald (zu teuer) gebaut! Passend wiederum der Demokratie Spruch: und DAS VOLK ZAHLT!!!


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