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EHC Biel

Rajalas Torhunger ist noch lange nicht gestillt

Toni Rajala hat in dieser Saison beim EHC Biel seine alten Skorerqualitäten wiedergefunden. Nach einem Wochenende mit drei Treffern wartet heute auf den Finnen eine Knacknuss.

Der nächste Torerfolg: Toni Rajala (2. v. l.) wird von seinen Linienkollegen Gaëtan Haas (links) und Michael Hügli (rechts) sowie von Verteidiger Noah Delémont beglückwünscht./Bild: Keystone
Francisco Rodríguez
Die Statistik ist zwar nicht alles, speziell als ausländischer Stürmer wird man aber am Ende an seinen Skorerpunkten gemessen. Mit zwölf Toren und 20 Assists aus 48 Meisterschaftspartien blieb Toni Rajala in der vergangenen Spielzeit hinter seinen üblichen Topwerten zurück. In dieser Saison läuft es zur Freude seiner grossen Bieler Fangemeinde wieder rund. Der Publikumsliebling steht nach 18 Partien bereits bei sieben Treffern und zwölf Assists, womit er sich in den Topten der aktuellen NL-Skorerliste klassiert. Drei Tore hat er alleine in den letzten beiden Partien erzielt. Mit einem Sieg auch am Sonntag in Lausanne wäre das Wochenende für Rajala und den EHC Biel perfekt gewesen.
«Es ist ein guter Saisonstart für das Team und für mich persönlich», sagt der Finne. «Aber ich kann es noch besser. Besser auf Rebounds reagieren, noch mehr und präziser schiessen, noch mehr Tore erzielen.» Rajala gibt sich mit dem bisher Erreichten nicht zufrieden und will die Konzentration hoch halten. Der EHC Biel liegt zwar weiterhin auf Platz zwei, hat es aber verpasst, einen Konkurrenten am Playoff-Strich vorentscheidend abzuhängen. «Unser Gameplan ist es, den Puck lange in der Zone des Gegners zu halten und dann die Tore zu machen, was uns gegen dieses geschickt spielende Lausanne nicht wirklich gelungen ist», meint Rajala. «Wir haben diese Niederlage aber sofort abgehakt und sind für die schwierige Partie in Fribourg bereit.»
Berra hext Fribourg zum Rekord
Der HC Fribourg-Gottéron liegt fünf Punkte vor Biel und hat letzten Dienstag gegen Bern mit dem zehnten Sieg in Serie seinen Vereinsrekord verbessert. Rapperswil hat zwar mit einem 5:4-Sieg den Elan gebremst, gegen Ambri sind die Freiburger am Samstag aber bereits wieder in Fahrt gekommen. «Sie haben viele Stärken, angefangen beim Goalie und ihrer Abwehr. Individuell sind sie sehr gut besetzt und treten als geschlossenes Team auf.» Rajalas Aufgabe werde es sein, Reto Berra zu bezwingen. «Wir müssen dazu für viel Verkehr vor ihm sorgen, ihn permanent mit Schüssen unter Druck setzen und die Abpraller verwerten», sagt Rajala, der sein Visier zuletzt richtig eingestellt hat.
Von den letzten zehn Direktbegegnungen gingen acht an Fribourg und lediglich zwei an die Bieler, die allerdings das bisher einzige Duell in dieser Saison vor sechs Wochen für sich entschieden haben. Es war eine unerwartete Rückkehr für den EHC, der gut zehn Minuten vor Ende der regulären Spielzeit beim Stand von 0:3 wie der Verlierer ausgesehen hatte, ehe der Sieg in der Verlängerung sichergestellt werden konnte. Mit dem wiedergefundenen Selbstverständnis eines Siegers will Rajala auch die Teamstatistik weiter verbessern. 
Seine Linie mit dem zurückgekehrten Center Gaëtan Haas und Michael Hügli am anderen Flügel hat sich gefunden. «Wir harmonieren sehr gut miteinander», sagt Rajala, der sich auf dem Eis neben seinen Kollegen sichtlich wohlfühlt. Was der genaue Grund sei, wieso er seine persönliche Bilanz von 0,67 Punkten pro Spiel auf über einen in der neuen Saison anheben konnte, sei schwierig zu erklären. «Eigentlich habe ich gegenüber letzte Saison nichts geändert», so Rajala. Das in die Stadien zurückgekehrte Publikum dürfte eine nicht zu unterschätzenden Rolle spielen. «Die Fans helfen mit, zusätzliche Energie freizumachen. Treffe ich, schreien und jubeln sie, während es zuvor im Stadion still blieb.» Einen Einfluss auf die Leistungen spielten sicher die Unterbrüche wegen der Coronapandemie. 
Mit einem Lächeln begrüsst
Einen Motivationsschub dürfte in der aktuellen Saison seine neue Vaterrolle ausgelöst haben. «Es ist schön, zuhause von unserem Sohn mit einem Lächeln begrüsst zu werden», so Rajala. Früher habe er manchmal an einer verpassten Chance herumstudiert. «Wenn ich jetzt vom Training oder einem Spiel zurückkehre, lasse ich das Hockey im Stadion.» Mit dieser Lockerheit will Rajala heute das Netz hinter Berra zappeln lassen.
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Fey sollte wieder dabei sein
Einen Tag nach dem Spiel in Lausanne ging es gestern beim EHC Biel darum, zu frischen Kräften zu kommen. Das Eistraining war deshalb fakultativ und erlaubte keine Rückschlüsse auf die heutige Linienzusammenstellung.
Sicher fehlen werden im heutigen Spiel in Fribourg Fabio Hofer, der gestern kurz auf dem Eis war, sowie Jere Sallinen und Alexander Yakovenko.
Luca Hischier, der am Sonntag wegen Nachwehen seiner Gehirnerschütterung sein Comeback abbrechen musste, war gestern im Concussion Center in Zürich. In Absprache mit den Ärzten soll entschieden werden, wann der nächste Einsatz erfolgen kann.
Luca Cunti ist heute fraglich.
Kevin Fey hat sich soweit erholt, dass er gegen den HC Fribourg-Gottéron wieder eingesetzt werden dürfte. fri

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