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3. Liga

Die Küffer-Achse

Tobias Küffer ist zu seinem Stammverein FC Nidau zurückgekehrt. Dort spielt er erstmals mit Bruder Ben und Cousin Yannick in der ersten Mannschaft.

Sie bilden beim FCNidau das Küffer-Trio. Von links:Tobias, Yannick und Ben Küffer. copyright: olivier gresset/bieler tagblatt

von Moritz Bill

Zusammenzüge des FC Nidau kommen derzeit einem Familientreffen gleich. Nachdem letzten Sommer Ben und Yannick Küffer zu ihrem Stammverein zurückgekehrt sind, hat es ihnen in der Winterpause Tobias Küffer gleichgetan. Bens Bruder und Yannicks Cousin spielte zuvor in der 2. Liga interregional für den SVLyss. Berufliche Veränderungen haben ihn zum Wechsel in die 3. Liga bewogen. Zwar liefen Yannick und Ben vor Jahren schon einmal zusammen für die 1. Mannschaft des FCNidau auf, und Tobias und Ben  stürmten einst gemeinsam für Aegerten. Doch dass alle drei zusammen bei den Aktiven auf dem Platz stehen, ist ein Novum. «Bisher war das nur an Grümpelturnieren vorgekommen», erinnert sich Tobias Küffer.

Verwandt, aber verschieden
Nur zwei Häuser voneinander entfernt in Bellmund aufgewachsen, entdeckten die drei Knaben früh ihre Leidenschaft für den Fussball. Dass man nun Jahre später zusammen im selben Team spiele, sei speziell. «Die beiden sind wie Brüder für mich», sagt der 30-jährige Yannick, der Älteste des Küffer-Trios. Verwandtschaft hin oder her – auf dem Fussballplatz gleichen sich die Küffers nicht. Trainer David Meister sagt:«Sie sind grundverschieden.» Ben, mit 26 Toren Topskorer der Gruppe 5, ist der Knipser vom Dienst. «Er braucht das Tor vor sich. Wenn wir im Training Übungen ohne Tor machen, passt bei ihm nicht viel zusammen», sagt Yannick Küffer lachend. Der 26-jährige Ben nickt, «auf einer anderen Position bin ich unbrauchbar.»
Anders Tobias und Yannick, die ausser im Tor schon so ziemlich überall zum Einsatz gekommen sind. Der heute 23-jährige Tobias spielte in Lyss auch schon als Innenverteidiger, ist in Nidau aber nun zurück auf seiner bevorzugten Position – im zentralen Mittelfeld. «Er dirigiert das Spiel. Und ab und zu befolge ich sogar seine Anweisungen, obwohl er mein kleiner Bruder ist», sagt Ben Küffer mit einem Augenzwinkern. Zudem bringe Tobias mit seiner Postur die nötige Härte ins Spiel. Dieser bestätigt: «Bei den Gegnern mache ich mir keine neuen Freunde.»

Ungeschlagen an der Spitze
Vermehrt mit Defensivaufgaben beschäftigt ist seit dem Rückrundenstart auch Yannick Küffer. Erstmals spielt er als rechter Aussenverteidiger auf der Position, die früher sein Vater Peter bei Xamax innehatte. Nach Christoph Tebels Abgang, der neu im Ausland arbeitet, rückte Yannick Küffer notgedrungen in die Verteidigung. Der ehemalige Stürmer und Mittelfeldspieler war bereit, damit dem Team zu helfen. Der Team-Spirit wird beim FC Nidau nämlich grossgeschrieben und Yannick Küffer ist in dieser Beziehung ein Leader. Bei Erfolgen sorgt er für gute Stimmung, jedoch ist er auch zur Stelle, um seine Teamkollegen aufzumuntern, wenn es mal nicht so gut läuft.
Letzteres kam in dieser Saison noch nicht oft vor. Ungeschlagen liegt Nidau auf dem ersten Rang, der Aufstieg wird zum Thema. «Klar, es wäre eine Riesensache, dies zu dritt und mit diesem super Team zu schaffen. Aber wir nehmen Spiel für Spiel», sagt Ben Küffer. In Nidau plant man langfristig. Das grösstenteils neuzusammengewürfelte Team bleibt bestehen, auch wenn es dieses Jahr mit dem Aufstieg nicht klappen sollte. So wird die diagonale Küffer-Achse von hinten rechts, über die Mitte bis nach vorne links auch nächste Saison beim FC Nidau für Furore sorgen. Die Frage ist nur in welcher Liga.

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