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2. Liga regional

Zwei Cordeiro- und zwei Jokertore

Das Derby zwischen Besa Biel und Lyss hat keinen Sieger hervorgebracht. Nach einer turbulenten zweiten Halbzeit trennen sich die Teams 2:2 unentschieden.

Dzevat Baliu am Ball, Bild: Aimé Ehi

Michael Lehmann

Die Zuschauer auf dem Bieler Längfeld sehen am gestrigen Abend zwei komplett verschiedene Halbzeiten. Die erste ist arm an Offensivaktionen, in der zweiten gibt es dagegen Torchancen en masse. Und in den Schlussminuten lassen beide Seiten beste Möglichkeiten auf den Siegtreffer aus.

Zu Beginn geben sich die Teams vorsichtig. Lyss stellt das Zentrum geschickt zu, lässt die Bieler anrennen und kontert vereinzelt über den schnellen Sathananthan. Das Heimteam findet vorerst kein Rezept, sich gefährlich vors gegnerische Tor zu spielen. Bis die erste einigermassen erwähnenswerte Torchance notiert werden kann, vergeht über eine halbe Stunde. Besas Rexhaj kommt nach einem Eckball zum Abschluss, doch sein Schuss aus der Drehung geht am Tor vorbei. Kurz darauf kommt der ehemalige FC-Biel-Verteidiger erneut im Strafraum an den Ball, trifft ihn jedoch nicht richtig, worauf dieser das Ziel deutlich verfehlt.

Während man von Besa wenig sieht, kommt von Lyss in offensiver Hinsicht fast gar nichts. Dass die Gäste zur Halbzeit dennoch 1:0 führen, haben sie Cordeiro zu verdanken. Kurz vor der Halbzeit drischt der bullige Angreifer einen Freistoss aus gut 30 Meter in die Maschen. Das quittieren sogar die Besa-Fans mit Beifall oder zumindest mit einem ehrfürchtigen Nicken.

 

Murtajs goldenes Händchen

Besa-Trainer Albertoz Murtaj hat zur Pause allen Grund, unzufrieden zu sein. In der zweiten Halbzeit bringt er zwei neue Spieler und stellt das System um. Mit nun nur noch drei Verteidigern soll offensiv mehr kommen. Die Umstellung kommt früh und beinahe profitiert Lyss davon. Nach einem Eckball lancieren die Gäste einen Konter, den vier Angreifern steht nur ein Abwehrspieler gegenüber. Doch mit so vielen Anspielmöglichkeiten scheint Kanagarajah überfordert. Er vertändelt den Ball und damit die riesige Möglichkeit auf die Zwei-Tore-Führung.

Obwohl sie beinahe bestraft worden wären, greifen die Bieler weiterhin überfallartig an, was den Lyssern viel Raum für Gegenangriffe ermöglicht. Die vorerst beste Chance hat einmal mehr Rexhaj, doch ihm will einfach kein Treffer gelingen. Er trifft nur die Latte.

In der 70. Minute bringt Murtaj den Aussenläufer Hazeraj. Nur wenige Sekunden später darf sich der Trainer auf die Schulter klopfen. Mit seiner ersten Ballberührung schlenzt Hazeraj den Ball zum 1:1-Ausgleich ins Tor. Ein Treffer, der Besa beflügelt. Lyss-Goalie Mülchi steht nun unter Dauerbeschuss. Gegen Rafuna und gegen Rexhaj rettet er zweimal stark, dann aber verschätzt er sich. Nach einer Flanke kommt Yildirim vor dem herausgeeilten Torhüter an den Ball und stolpert ihn richtiggehend ins Netz. Plötzlich liegt Besa 2:1 in Führung.

 

Wilde Schlussphase

Auf die defensive Ordnung hatten die Bieler bis dahin nicht mehr geachtet. Und es fällt ihnen nach dem 2:1 sichtlich schwer, sie wiederherzustellen. Lyss’ Schelling kommt nur eine Minute nach dem 2:1 zur Ausgleichschance, verzieht jedoch. Kurz später findet ein Eckball Cordeiro, seine Direktabnahme landet am Pfosten. Wiederum nur wenige Minuten später trifft Sathananthan bloss die Querstange des Gehäuses.

Für den Ausgleich ist letztlich wiederum Cordeiro besorgt. Er setzt sich im Strafraum durch und zieht aus kurzer Distanz ab.

Weil die Ordnung in diesem Spiel längst verloren gegangen ist, kommen beide Mannschaften zu weiteren guten Möglichkeiten; Treffer fallen aber keine mehr. Und obwohl das 2:2 keinem Team wirklich hilft, wirken die Spieler nach dem Schlusspfiff irgendwie erleichtert. Dieses Spiel hat die Nerven arg strapaziert.

 

Nidau, Aarberg und Azzurri mit Heimspielen

  • Der FC Nidau trifft morgen auf den FC Kirchberg. Der Fast-Aufsteiger der letzten Saison hat sich in dieser Spielzeit bisher schwergetan und befindet sich überraschend unter dem Strich. Nidau dagegen hat trotz vieler Ausfälle bereits sieben Punkte auf dem Konto.
  • Sogar neun Zähler gesammelt hat der FC Aarberg. Dabei hat das Aebischer-Team 16 Tore geschossen – ein Liga-Bestwert. Mit dem FC Courtételle treffen die Seeländer aber nun auf einen defensiv gefestigten Gegner.
  • Der FC Azzurri Biel hätte am Dienstag die Tabellenführung übernehmen können, verlor aber gegen einen verstärkten FC Breitenrain. Am Sonntag kommt es auf der Champagne zum Spitzenduell mit dem FC Develier. leh
Stichwörter: Fussball, Besa, Biel, Lyss, Sport, Liga, Region

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