Welch positive Nachricht. Scheinbar fast ohne Kritiker schiebt sich ein Projekt in unser Bewusstsein, das es in sich hat: Über 120 Millionen Franken investiert der Kanton in den nächsten Jahren in die Sanierung der BBZ-Schulanlage. Die nach 50 Jahren etwas «ältelig» wirkenden und von den Benutzenden zuweilen heftig kritisierten Infrastrukturen des Berufsbildungszentrums werden totalsaniert. Es geht nicht um einen neuen Farbanstrich, sondern um ein gröberes Bauprojekt. In einer kreativen und offenen Stadt zeitgemässe und sinnvolle Ausbildungen geniessen zu dürfen, wird zum nicht zu unterschätzenden Mehrwert.
Biel begibt sich auf dem Markt nach den «Stiften» aus dem ganzen Kanton in die komfortable Situation der Poleposition. Denn wer in der Grundausbildung regelmässig in die gleiche Stadt reist, baut automatisch ein Verhältnis zu ihr auf. Mag das während der Ausbildungszeit oft noch weniger stimmig sein, erinnert man sich später gerne an tolle Jahre. Gut möglich, dass sich der Kreis beruflich oder privat irgendwann schliesst.
Dieser Umstand und die Tatsache, dass ein dreistelliger Millionenbetrag investiert wird, waren bisher aber offenbar nicht Grund genug, dass offiziell kommuniziert wird. Dass der abtretende BBZ-Direktor Beat Aeschbacher zum Schluss seiner Laufbahn Lust verspürte, über ein Kerndossier seiner Amtszeit zu plaudern, verdient Lob und Dank. Nur dank dieser gewollten Indiskretion startet Biel die Reise an die Spitze der kantonalen Berufsschulentwicklung auf der Überholspur. Heimlich ist sie ja nun nicht mehr. Positives zu verkünden, passiert in der Regel automatisch. Diesmal nicht. Trotzdem: mehr solches!
Bernhard Rentsch
Chefredaktor
