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Rückblick

Neue Welten und kuriose Trends

2016 war für die Technik- und Gamebranche ein aufregendes Jahr. Neue Unterhaltungsprodukte und komische Phänomene im Internet sorgten für grosses Aufsehen. Wir blicken zurück.

Das Pokémon Go-Phänomen füllte im Sommer die Schlagzeilen. Millionen von Menschen waren im Freien unterwegs, um kleine virtuelle Monster zu jagen. Bilder: Keystone
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Simon Dick

Virtual Reality war 2016 das grosse Modewort in der Technikbranche. Während Produkte wie Oculus Rift oder die HTC Reality VR-Brille für die Käufer nach wie vor viel zu teuer sind, kam mit der Sony Playstation VR eine Hardware-Erweiterung auf den Markt, mit der man für rund 500 Franken in virtuelle Welten abtauchen kann. Vorausgesetzt man besitzt bereits eine Playstation 4. Die Verarbeitung und die grosse Anzahl an Spielen zum Start begeisterten. Auch wenn es einigen Spielern bei der Benutzung unwohl wird, kann der Start als gelungen betrachtet werden. Die virtuelle Realität hat den Massenmarkt erfolgreich erreicht.

Neue und alte Spielkonsolen
In diesem Jahr brachten Microsoft und Sony neue, überarbeitete Spielkonsolen auf den Markt. Die Xbox One S und die Playstation 4 Pro waren aber eigentlich bloss technisch überarbeitete Maschinen, die vor allem damit punkteten, noch schärfere Spielwelten auf die Bildschirme zu zaubern. Mittels 4K-Technologie sind die neuen Konsolen in der Lage, dem Konsumenten noch hübschere und vor allem detailliertere digitale Welten anzubieten. Vorausgesetzt man besitzt einen 4K-fähigen Fernseher zu Hause. Nintendo überraschte dafür mit der Nintendo Classic Mini, mit der man eine Game-Reise in die Vergangenheit antreten durfte. 30 vorinstallierte Spielklassiker aus den 80er-Jahren sorgten für ganz viele Nostalgiegefühle in der Game-Gemeinschaft.

Microsoft greift Apple an
Wie immer wurde auch in diesem Jahr ein neues Smartphone von Apple auf den Markt gebracht. Das iPhone 7 war keine Revolution, sondern vielmehr eine Evolution. Eine 12-Megapixel-Kamera, verbesserter Akku, wasserfestes Gehäuse und ein neuer Home-Button begeisterten die Technikfans. Der entfernte Stecker für Kopfhörer sorgte aber für Empörung im Internet. Derweil präsentierte Konkurrent Microsoft ein paar Monate später eine grosse Überraschaung. Mit dem Surface Studio zeigte der Konzern ein Produkt, das Apple noch fehlt. Die Mischung aus normalem Desktop-PC und riesigem Tablet liess die Apple-Jünger eifersüchtig ins andere Lager schielen. Und während Apple die 3D-Technologie vorerst nicht beachtete, kündigte Microsoft gleich mehrere 3D-Brillen für den Arbeits- und auch Unterhaltungssektor an. Da konnte auch das neue MacBook Pro mit schmaler Touchscreen-Leiste nicht die grosse Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

Der grosse Bruder hört zu
Google will sich mit der Hilfe künstlicher Intelligenz in Zukunft tief im Alltag verankern. Der Internet-Konzern präsentierte nicht nur ein eigenes Smartphone mit dem Namen Pixel, sondern auch einen vernetzten Lautsprecher, der Zugang zu einem neuen digitalen Assistenten gewährt. Google Home soll das Leben zu Hause vereinfachen. Gibt es heute Morgen viel Verkehr auf dem Arbeitsweg und muss ich mir eine andere Route suchen? Frag Google. Google Home hört zuhause ständig mit. Das ist faszinierend, aber auch zugleich beängstigend.

Samsung hat grosse Probleme
2016 war für den Smartphone-Hersteller Samsung ein schlechtes Jahr. Die Produktion und der Verkauf des neuen Galaxy Note 7 mussten gestoppt werden. Defekte Akkus sorgten dafür, dass das Smartphone nicht nur Feuer fing, sondern in Einzelfällen auch explodierte. Auch die Ersatzgeräte waren mangelhaft. Der Verkauf wurde schliesslich dauerhaft gestoppt.  Der Gewinn des Unternehmens brach ein und das Image wurde hart angeschlagen.

Kampf gegen den Terror
Die drei grossen sozialen Netzwerke Facebook, Twitter und Youtube gehen zusammen mit Microsoft gegen die Terror-Propaganda im Internet vor. Fragwürdige Videos und Fotos, die für den Terrorismus werben, können systematisch gelöscht werden. Eine gemeinsame Datenbank soll die Kontrolle von fragwürdigen Inhalten erleichtern. Eine längst überfällige Massnahme, die in erster Linie aber dazu dient, das Image der Firmen zu polieren.

Komische Online-Trends
Youtube-Trends wie Social Eating und Reaction-Videos bekamen in unseren Breitengraden vermehrte Aufmerksamkeit. Beim Phänomen Social Eating aus Asien sitzen Menschen vor dem Computer, lassen sich beim Essen filmen und ein Millionenpublikum schaut dabei zu. Bei den Reaction-Videos, die vor allem in den USA immer beliebter werden, werden Menschen unterschiedlichster Generationen dabei gefilmt, wie sie etwas zum ersten Mal erleben. Vor allem Filmtrailer von lang erwarteten Blockbustern oder die erste Berührung mit einem Videospiel sind beliebte Inhalte, die auf Youtube millionenfach angeklickt werden.

Andere Netzwerke begeistern
Neue soziale Medien wie Snapchat und Instagram sorgen dafür, dass immer mehr Jugendliche sich von Facebook abwenden. Vor allem Snapchat ist sehr beliebt. Der Dienst macht es möglich, Fotos und Videos zu senden, die für den Empfänger nur für eine bestimmte Zeit sichtbar sind. Dies senkt jedoch auch die Hemmschwelle, fragwürdige Inhalte ohne gross darüber nachzudenken zu verschicken. Instagram ist bei den sozialen Netzwerken ebenfalls auf der Überholspur: Innert drei Jahren hat der Anteil derjenigen, die den Bilddienst nutzen, von 43 Prozent auf 66 Prozent zugenommen.

Der grüne Riese
Auch der Kurzmitteilungsdienst Whatsapp sorgte für Schlagzeilen. Auf den 1. Januar 2017 stellt Whatsapp die Unterstützung für zahlreiche ältere Smartphones ein. Das Unternehmen hat kommuniziert, dass ältere Geräte nicht mehr den aktuellen Sicherheitsanforderungen entsprechen. Da Whatsapp zu Facebook gehört, möchte das Unternehmen zudem in Zukunft Daten an Facebook weiterleiten. Der User konnte angeblich dieser Datenweiterleitung nicht zustimmen. Doch im Kleingedruckten steht, dass die Telefonnummer früher oder später dennoch weitergeleitet wird. Sicher ist aber: Facebook wird keinen Zugang zu den Kurzmitteilungen bekommen, da diese verschlüsselt übertragen werden.

Download-Rekorde
Nintendos erste Spielapp Pokémon Go bringt die Kassen zum klingeln. Das Spiel, in dem man auf der Strasse mittels Augmented Reality-Technik kleine Monster jagt und einsammelt, wird zum Massenphänomen. Der Hype ist allgegenwärtig und sorgt für weltweite Schlagzeilen. Die zweite App von Nintendo schlägt ebenfalls ein. Super Mario Run ist das erste Spiel für das iPhone und iPad, mit dem sympathischen Super Mario in der Hauptrolle. Auch diese App dominiert die Charts.


 

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