Sie sind hier

Abo

Finsterhennen

«Solange es mich gibt, so lange gibt es diesen Laden»

Madeleine Probst führt in Finsterhennen einen Hofladen. Das Angebot kommt an. Und die über 70-Jährige sagt: «Einfach daheim in der Stube sitzen, das ist nichts für mich.»

Copyright: Aimé Ehi / Bieler Tagblatt
  • Dossier

Viele Jahre lang hat Madeleine Probst in Finsterhennen gemeinsam mit ihrem Mann einen Hof mit Viehwirtschaft geführt. Irgendeinmal wurden die Kühe verkauft und das Ehepaar setzte auf Gemüse. Mit zunehmendem Alter schraubten die beiden zurück. Für Probst war aber klar: «Ganz aufhören will ich nicht.»

So eröffnete sie vor rund drei Jahren einen Hofladen. Der Laden ist klein, verfügt aber über ein vielseitiges und umfangreiches Sortiment: Zahlreiche Gemüsesorten sind zu finden, dazu Mehl, Teigwaren, Früchte, Milch und Alpkäse. Zum Teil stammen die Produkte vom eigenen Hof, zum Teil von Bauern aus der Region oder vom Hof ihres Bruders.

Dass es dieses Lädeli an der Hauptstrasse gibt, wird weitherum geschätzt. So kommen die Kundinnen und Kunden nicht nur aus der näheren Umgebung. Eingekauft wird von Menschen aus dem ganzen Seeland. Im Sommer wird der Hofladen zudem von Touristen frequentiert, die einen Ausflug im Grossen Moos machen.

Der grosse Trumpf des Ladens sei, so werde ihr immer wieder gesagt, die maximale Freiheit. Für viele Menschen ist ein Kilosack Karotten, den es beim Grossverteiler gibt, einfach zu viel. Bei Madeleine Probst kann man auch nur zwei oder drei Rüebli kaufen. Im Laden gilt Selbstbedienung, eine Kamera sorgt dafür, dass nicht gestohlen wird.

So oder so ist aber Madeleine Probst die meiste Zeit vor Ort anzutreffen: Sie rüstet Gemüse, füllt die Regale auf und schaut nach dem Rechten. «Einfach daheim in der Stube sitzen, das ist nichts für mich», sagt sie und lacht. «Solange es mich gibt, so lange gibt es diesen Laden.» Raphael Amstutz

Nachrichten zu Essen und Trinken »