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Game-Review

«Battlefield 1»: Geschichtsunterricht mit einem Videospiel

Die bekannte Egoshooter-Reihe «Battlefield 1» thematisiert beim jüngsten Ableger den Ersten Weltkrieg. Dabei lernt man durchaus auch ein wenig Zeitgeschichte.

Bilder: zvg

von Simon Dick

Bei der «Battlefield»-Reihe ist der Mehrspielermodus für viele fast wichtiger als die Kampagne. Mehrere Spieler können sich gleichzeitig in die Schlachten stürzen und mit- als auch gegeneinander spielen. Dabei lässt der Modus für mehrere Spieler keine Wünsche offen und sorgt für viele intensive Spielstunden auf dem virtuellen Schlachtfeld.

Verschiedene Kriegsgeschichten
Doch auch Solisten kommen auf ihre Kosten: Die Einzelspieler-Kampagne besteht aus mehreren Kriegsgeschichten. Bei diesen unabhängigen Erzählungen stehen unterschiedliche Personen im Fokus und geben einen individuellen Blick auf die Kriegsgeschehnisse an verschiedenen Fronten wieder. Wir erleben zum Beispiel eine packende Panzerfahrt an der Westfront, als auch einen hitzigen Wüstenkampf im Mittleren Osten. Auch intensive Luftkämpfe mit Flugzeugen gibt es. Die Abwechslung wird bei «Battlefield 1» wirklich grossgeschrieben. Langeweile kommt überhaupt nicht auf.

Intensives Mittendrin-Gefühl
Es gibt sowohl intensive Gefechte auf dem Schlachtfeld, wo es ordentlich zur Sache geht, als auch etwas ruhigere Passagen, wo man ein bestimmtes Areal infiltrieren muss. Egal ob es dabei hitzig zu und her geht oder eher gemächlich, das Auge wird dabei immer schön verwöhnt und Ruckler oder sonstige technische Einbrüche sind selten zu erleben. Das Mittendrin-Gefühl ist intensiv und wenn es um den Spieler herum explodiert, Häuser einstürzen und Flugzeuge abstürzen, zieht man automatisch den Kopf ein.

Krieg ist hässlich
In «Battlefield 1» geht es kräftig zur Sache. Das hässliche Gesicht des Krieges wird hier schonungslos ohne allzu grossen Hurra-Patriotismus aufgezeigt. Zwar gibt es auch hier in den einzelnen Geschichten Helden, die eine Notiz in den Geschichtsbüchern bekommen haben, doch dramaturgisch wird immer schön aufgezeigt, dass der Erste Weltkrieg, alles andere als lustig war.

Schaut man sich das Spiel mit der Brille der Zeitgeschichte genauer an, muss man dem Titel aber ankreiden, dass die dargestellten Schlachten und Kämpfe viel zu dynamisch dargestellt werden. Will heissen: Der Erste Weltkrieg war hauptsächlich ein Stellungskrieg, wo an verhärteten Fronten ausgeharrt wurde. So viel Bewegung wie uns «Battlefield 1» wahrmachen möchte, entspricht nicht der geschichtlichen Realität.

Unterhaltung und Geschichtsstunde
Fazit: «Battlefield 1» ist in erster Linie immer noch ein Egoshooter, der unterhalten will, fabelhaft aussieht und vor allem mit dem Mehrspielermodus punktet. Wer nur alleine die verschiedenen Kapitel von unterschiedlichen Schauplätzen spielt, bekommt aber immer wieder eine kleine Geschichtsstunde serviert, die den Spieler über den grausamen Krieg aufklärt. Technisch gibt es nicht viel zu bemängeln und auch der Umfang ist ordentlich. «Battlefield»-Fans werden ohne mit der Wimper zu zucken sofort zugreifen. Wer einen Actiontitel sucht, der knallt und schnörkellos erzählt wird, kann sich hier ebenfalls in die Schlachten stürzen.

«Battlefield 1» ist erhältlich für Xbox One, Playstation 4 und PC. Freigegeben ab 18 Jahren.
 

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