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Game-Review

«The Legend of Zelda: Breath of the Wild»: Eine magische Reise, die berührt

Das neue Zelda-Abenteuer ist gross, sehr gross. Die klassische Helden-Geschichte führt den Spieler durch eine liebevoll gestaltete Welt voller Gefahren. Das lange Warten hat sich definitiv gelohnt.

«The Legend of Zelda: Breath of the Wild»: Eine magische Reise, die berührt, Bild: zvg
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Simon Dick

Es ist das umfangreichste Spiel, das der Traditionshersteller Nintendo je entwickelt hat. Nachdem das Startdatum immer wieder verschoben wurde, ist es nun endlich da. Sowohl für die neue Nintendo-Konsole Switch, als auch für die Wii U ist dieses Abenteuer-Epos erhältlich.

Immer die Prinzessin
Held Link muss die Prinzessin Zelda befreien. Die alt bewährte Formel der Spielreihe ist auch hier wieder zentral. Mehr soll hier spannungshalber nicht verraten werden. Im jüngsten Abenteuer muss man ganz von vorne beginnen. Link erwacht nach vielen Jahren aus einem Kälteschlaf und muss sich zuerst Kleider und eine Waffe besorgen. Doch mit den Grundutensilien ausgerüstet, beginnt das Hauptabenteuer noch lange nicht. Ein kauziger alter Mann nimmt den jungen Helden unter seine Fittiche und zeigt ihm ein heruntergekommenes Königreich Hyrule, das von einem mächtigen Bösewicht tyrannisiert wird. Erst wenn Link die ersten Prüfungen besteht, darf seine Reise weitergehen. Doch bis dahin vergeht noch einiges an Spielzeit.

Grosse Spielwelt
Das neue Zelda-Spiel bietet zum ersten Mal eine richtig grosse und offene Spielwelt. Folgt man zwar der Hauptgeschichte bleibt es linear und man begibt sich wie üblich von Ort zu Ort. Doch abseits der Hauptdramaturgie warten viele, viele kleine und grosse Abenteuer, die man bestreiten darf. Um diese Idee der offenen Spielwelt zu unterstreichen, wird es zu einem späteren Zeitpunkt in diesem Jahr noch Zusatzinhalte zum herunterladen geben.

Freiheit hat ihren Preis
Das Gefühl von Weite und Freiheit ist allgegenwärtig und wurde so intensiv noch nie in einem Zelda-Spiel umgesetzt. Doch das hat auch seinen Preis. Die meisten Waffen haben Abnutzungserscheinungen. Das bedeutet, dass sie jeweils nach einer bestimmten Anzahl von Hieben zerbrechen. Dann müssen neue Utensilien gefunden werden. Da die Stichwaffen der Gegner jederzeit auch benutzt werden können, findet man aber schnell eine Alternative.

Iss mal einen Apfel!
Wie es sich gehabt, warten zahlreiche Dungeons auf die Spieler, bei denen man wieder Spezialfähigkeiten als auch logisches Denken benötigt, um aus der Unterwelt wieder herauszufinden. Auch mit den unzähligen Schreinen geht es unter die Erde. Davon sind ganz viele über das gesamte Königreich verteilt. Diese eher kurzen Ausflüge unterhalb der Erde warten mit Belohnungen auf die Spieler, die man dazu verwenden kann, um seine Fähigkeiten zu verbessern. Essen sowie die Zubereitung von Mahlzeiten sind in diesem Abenteuer ebenso wichtig, um stärker und besser zu werden. Durch die regelmässige Nahrungsaufnahme kann Link immer wieder zu neuer Lebenskraft finden und auch seine Fähigkeiten verbessern.

Zum Turm!
Wer in unbekanntes Gebiet auf der riesigen Karte vordringt, kann sich einen Überblick verschaffen, indem er auf hohe Türme hochklettert und dort dann die meisten Details in einem bestimmten Areal freischaltet. Ja genau, Link kann jetzt so richtig klettern und gelangt fast überall hinauf, wo er möchte. Doch dafür muss man seine Ausdauer ausbauen. Denn zu Beginn schafft er nur kleine Felswände. Doch mit der Zeit klettert er ohne grosse Probleme überall hoch. Das Absteigen vom Berg geht dann schneller. Mit einem Gleitschirm ist er schnell wieder auf dem Boden angelangt.

Einfach geniessen
Es gibt Momente im Spiel, da hält man einfach inne und betrachtet die wunderschöne Landschaft, geniesst den Wetterumschwung oder lauscht der lieblichen Melodie, die fröhlich und vergnügt in die Ohren dringt. Das neue Zelda ist ein optisches Meisterwerk. Viele Details, liebevolle Flora und Fauna und unterschiedliche Klimazonen laden zum Verweilen ein. Der Comic-Grafikstil wird aber nicht alle begeistern. Wie immer ist die visuelle Umsetzung der Zelda-Spiele eine Geschmackssache.

Die Suche im Menü
Das opulente Zelda muss sich aber auch Kritik gefallen lassen: Die Geschichte beginnt etwas schleppend. Grosse Spannung will zu Beginn nicht aufkommen. Erst wenn man endlich erfährt, um was es denn eigentlich geht und die erste grosse Aufgabe ansteht, kommt das Zelda-Feeling auf. Bis dahin muss man sich etwas durchbeissen und sich erst mit der Steuerung vertraut machen. Auch diese wird viele zunächst nicht begeistern. Denn die Bedienung wirkt zu Beginn sehr überfrachtet. Öfters vertippt man sich und sucht im Menü nach dem Ziel. Doch auch hier gilt. Wer sich reinkniet und geduldig bleibt, kommt danach sehr gut klar.

Nicht das beste, aber das grösste Zelda-Spiel
Fazit: Das jüngste Zelda-Abenteuer ist gross, sehr gross. Alleine wer der Hauptgeschichte folgt, wird mehr als 20 Stunden in Hyrule verbringen. Die audiovisuelle Umsetzung berührt jedes Zelda-Fanherz. Mit viel Liebe zum Detail wurde eine Welt errichtet, in der man einfach gerne stundenlang verweilt. Und die vielen gut versteckten Insider-Gags sind eine Wucht. Trotz etwas schwacher Dramaturgie zu Beginn und überfrachteter Steuerung ist dieses Zelda-Spiel sowohl für die Kenner als auch für Neueinsteiger geeignet. Das beste Zelda-Spiel aller Zeiten? Nein, aber das grösste!

Info: «The Legend of Zelda: Breath of the Wild» ist erhältlich für Nintendo Switch und Wii U. Freigegeben ab 12 Jahren.

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