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Game-Review

«Mass Effect: Andromeda»: Auf der Suche nach einer neuen Heimat

Das jüngste Science Fiction-Spiel weckt den Abenteuergeist. Fremde Welten warten darauf, entdeckt zu werden. Es gibt sehr viel zu tun.

Auf der Suche nach einer neuen Heimat, Bild: zvg
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Simon Dick

Das inzwischen vierte Kapitel der Weltraum-Saga führt den Spieler in die unerforschte Andromeda-Galaxie. Die Menschheit braucht dringend eine neue Heimat. Ein auserwählter Planet soll neu kolonisiert werden. Doch die Oberfläche sieht alles andere als kolonisierbar aus. Eine Spezialeinheit soll sich vor Ort ein genaueres Bild machen.

Der Spieler schlüpft in die Rolle eines Kundschafters und kommandiert eine Truppe mit Experten. Die Mission beginnt schwierig. Nach einem Absturz müssen nicht nur verschollene Mitglieder gefunden werden, auch die Einheimischen setzen sich gegen die neuen Kolonisten sehr aggressiv zur Wehr. Das Ziel, eine neue Welt zu besiedeln, rückt in weiter Ferne. Doch die Galaxie ist ja gross genug. Das riesige Abenteuer beginnt.

Es gibt viel zu tun
Der Spieler muss viele Dialoge geschickt führen und mit fremden Rassen gut verhandeln können. Regelmässige Kämpfe und weitere Konflikte machen es immer schwieriger, eine neue Welt für die Menschheit zu finden. Und es warten sehr viele Planten da draussen in dieser Galaxie, die man besuchen darf, um eine neue Heimat zu finden.

Das Action-Rollenspiel ist gross, sehr gross. Wer nur der Hauptgeschichte folgt, wird mehr als 40 Stunden in der fremden Galaxie verbringen. Wer ab und zu noch ein Nebenabenteuer bestreitet, kann fast endlos darin versinken. Die Qualität der Nebenabenteuer ist im Durchschnitt sehr hoch. Fast jede Nebenbeschäftigung fühlt sich auch als organischer Teil der grossen Hauptmission an. Beide Stränge fliessen wunderschön und regelmässig ineinander. Es gibt auch verschiedene Lösungsvarianten, um an das Ziel zu kommen.

Spielbare Science-Fiction
Wer Science Fiction mag, wird sich von diesem Epos kaum losreissen können. Die fantasievollen Welten wecken den Forscherdrang. Durch die exotische Flora und Fauna und die vielen ausserirdischen Rassen, auf die man trifft, taucht man tiefer und tiefer in diese unentdeckte Galaxie vor. Wer schon immer mal selber unbekannte Welten erforschen wollte, hat hier eine interaktive Möglichkeit gefunden.

Die Atmosphäre ist grossartig. Viele, viele Welten warten darauf, entdeckt zu werden. Und die verschiedenen Designs erfreuen das Science Fiction-Herz. Dazu trägt auch der wuchtige Soundtrack bei. Atmosphärische Klänge paaren sich mit Ohrwurm-Melodien.

Bei dieser intensiven Atmosphäre stören auch die etwas hässlichen und lieblosen Gesichtsanimationen nicht. Denn das neue «Mass Effect»-Kapitel bietet einen wunderschönen Sog, dem man sich nur schwer entziehen kann. Da drückt man bei den technischen Mängeln gerne ein Auge zu.

Auch für Nichtkenner
Wer noch nie in das «Mass Effect» -Universum abgetaucht ist, muss sich keine Sorge machen. Auch ohne Vorkenntnisse wird man behutsam in die Spielreihe eingeführt. Veteranen bekommen dafür viel Fan-Service geboten. Der vierte Teil ist aber ein klarer Neubeginn und lässt das umstrittene Ende des Vorgängers weit zurück.

So interessant die Hauptfiguren sind, so langweilig sind einige Nebencharaktere und wecken so gut wie keine Emotionen beim Spieler. Negativ fällt auch auf, dass sich viele Alien-Rassen, allen voran in den konfliktreichen Situationen, fast gleich verhalten. Hier wäre eine individuellere Programmierung schöner gewesen.

Ein wundeschöner Zeitfresser
Fazit: Das neue «Mass Effect» ist ein intensiver Zeitfresser, der den Forscherdrang und Abenteuergeist im Spieler weckt. Eine spannende Hauptgeschichte und viele gelungene Nebenmissionen warten in dieser unentdeckten Galaxie. Wer Science Fiction mag und gerne selber auf unbekannte Welten fliegen möchte, wird hier sehr glücklich werden. Wer nicht alleine aufbrechen will, kann sich im Mehrspielermodus austoben. Dort geht es aber hauptsächlich um taktische Kämpfe und der Forscherdrang wird in den Hintergrund gerückt.

Info: «Mass Effect: Andromeda» ist erhältlich für Playstation 4, Xbox One und PC. Freigegeben ab 16 Jahren.

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