von Peter Gerber Grossrat BDP
Das neue Bieler Spitalzentrum soll im Brüggmoos gebaut werden. Darauf habe sich die Gemeinde Brügg, das Spitalzentrum Biel und der Kanton Bern geeinigt. In einer Absichtserklärung sprechen sie sich einhellig für den Bau eines neuen Spitals am Ufer des Nidau-Büren-Kanals aus. Das "Bieler Tagblatt" berichtete dazu ausführlich.
Seit 25 Jahren bin ich im Gesundheitswesen tätig, unsere Söhne kamen im Spitalzentrum Biel zur Welt. Ich erlaube mir daher, aktiv am genannten Projekt teilzunehmen.
Die rund 80 Millionen Franken, die das Kantonsparlament 2011 für die Sanierung des heutigen Spitals genehmigte, sollen für den Neubau verwendet werden. Bereits werden kritische Fragen gestellt. Darf Geld aus dem Spitalfonds, vorgesehen für Sanierungen, für ein neues Spital verwendet werden? Investitionen wie für Neubauten werden doch durch die Fallpauschale abgegolten? Diese Fragen sind berechtigt, aber kurzsichtig.
Der Entscheid des Verwaltungsrates, die endlose Sanierungsdebatte zu stoppen, war mutig und richtig. Mir ist viel lieber, dass der Steuerfranken gezielt in innovative, langfristige Projekte investiert wird als in Sanierungen, die niemanden glücklich machen. Die Gesundheitsversorgung hat sich verändert, kürzere Aufenthalte, ambulant vor stationär, neue Prozesse wie Lean Management bringen neue Anforderungen an die Infrastruktur mit sich. Ein Neubau in Brügg ist daher die richtige strategische Entscheidung. Der Standort ist verkehrstechnisch gut erschlossen und damit für Patientinnen und Patienten einfach erreichbar.
Von den Verantwortlichen des SZB erwarte ich aber, dass nicht nur ein Spital gebaut wird, sondern ein Versorgungsnetz im Kantonsteil Region Bern Nord aufgebaut wird. Dies heisst, eine Zusammenarbeit mit den lokalen Hausärzten, den Spitex-Organisationen und den Langzeit-Betrieben (Heimen). Die Coronapandemie hat gezeigt, dass lokale Versorgungen wichtig sind und die Gesundheitsversorgung so gestärkt wird.
Nun sind wir Grossrätinnen und Grossräte aus dem Seeland gefordert. Wir haben hier ein Projekt, das für unsere Region enorm zukunftsträchtig ist. Zusammen haben wir die Chance, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des SZB attraktive Arbeitsbedingungen zu bieten. Dies ist beim vorhandenen Fachkräftemangel enorm wichtig.
Das Geld für die Sanierung soll daher für den Neubau eingesetzt werden. Packen wir diese Aufgabe an und überzeugen unsere Kolleginnen und Kollegen aus den anderen Wahlkreisen, damit der Grosse Rat der Refinanzierung des Spitalneubaus zustimmt.
