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Bauen + Wohnen

Vom Schlafzimmer zum Ruhepol

Es dient nicht mehr nur der Nachtruhe; auch tagsüber möchte man dort eine kleine Auszeit vom Alltag nehmen. So wird das Schlafzimmer auch zum Ruhepunkt für Lektüre und Entspannung. Mit passender Bettwäsche wird aus dem biederen Raum eine kleine Oase.

Bild: Divina/zvg

Text: Nicole Hager

Übersetzung: Pierre Leduc

Der Mensch verbringt einen grossen Teil seiner Lebenszeit mit Schlafen. Über viele Epochen wurde das Schlafzimmer als funktioneller Raum für die Nachtruhe angesehen. Entsprechend zweckmässig und unpersönlich war die Raumausstattung. Heute rückt das Schlafzimmer wieder ins Licht: Es dient nicht mehr nur der Nachtruhe; auch tagsüber möchte man dort eine kleine Auszeit vom Alltag nehmen. So wird das Schlafzimmer auch zum Ruhepunkt für Lektüre und Entspannung.

Deshalb ist der Wunsch nach einer erholsamen Atmosphäre gewachsen. Die Gestaltung des Raumes hat an Gewicht gewonnen. Dabei hat vor allem das Design der Bettwäsche grossen Einfluss auf die Ausstrahlung des Schlafzimmers. Das Angebot der Textilwarenhersteller hält für jeden etwas parat – von schlichten Unifarben bis zu raffinierten Phantasiemustern.

Individuelle Gestaltung

Wer sein Bett nach seinen eigenen Wünschen ausstatten möchte, braucht keinem festen Leitfaden zu folgen. «Alles ist eine Frage des persönlichen Geschmacks», sagt Jasmin Hollenstein vom Schweizer Bettwäschehersteller Divina Textil AG. Gewisse Kunden würden ihre Bettbezüge nach der Jahreszeit wählen: im Sommer bunte und im Winter kühle Farben. Andere spielen mit der Art der Stoffe: In der warmen Jahreszeit bevorzugen sie die Frische von Satin oder Seide, im Winter kuschelige Frottee- oder Flanellstoffe, berichtet Hollenstein. Die Expertin weiss, dass sich über Geschmack nicht streiten lässt: Der Eine empfinde einen Stoff als angenehm, der Andere eben nicht. Deshalb meint sie: «Die Auswahl des Produktes geschieht sehr individuell, und am Ende ist der schönste Stoff jener, der uns selbst am besten gefällt.»

Es lauert der Stilbruch

Die Auswahl an Bettwäsche ist derart umfangreich, und die Auslagen in den Warenhäusern laden zum Spontankauf ein. Gerade hier lauert der Stilbruch: Beim Anblick einer besonders reizvollen Bettwäschegarnitur sollte man daher nicht bedenkenlos zugreifen. Jasmin Hollenstein empfiehlt, die bestehende Schlafzimmereinrichtung bei der Wahl einzubeziehen: «Sind die Vorhänge einfarbig, dann verträgt das Zimmer ein lebendigeres Bettwäsche-Design und umgekehrt.» Auch die Möbelform spielt eine Rolle bei der Auswahl des Stoffes. So wirken die aktuellen Boxspringbetten wuchtiger als einfache Betten. Ein zu wildes Design könnte dann womöglich allzu dominant wirken.

Natürlich ist die Abstimmung der Farben ein wichtiges Element der Gestaltung. Hollenstein empfiehlt, wenn möglich die gesamte Bettwäschegarnitur zu kaufen. Das Fixleintuch kann auf diese Weise farblich mit den Bezügen abgestimmt werden. Es sind aber auch neutrale Leintuchfarben wie weiss, grau, schwarz oder beige geeignet, denn «diese lassen sich am besten kombinieren».

Wer sich den Mix von markanten Farben nicht zutraut, sollte sich für eine einzige Farbe entscheiden, wobei Bettbezug und Leintuch in unterschiedlichen Tönen gewählt werden. Damit liegt man sogar im Trend, wie die Sprecherin von Divina Textil erklärt: «Diesen Herbst sind Ton-in-Ton-Kombinationen von Beige, Grau, und Schwarzweiss angesagt.» Die Frühlingskollektion 2017 dürfte wieder ein wenig bunter ausfallen, wobei Pastelltöne im Vordergrund stehen werden.

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