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Schulweg

Ein Mann hat versucht, Kinder mit Süssigkeiten in sein Auto zu locken

In der Region Grenchen-Solothurn hat ein Mann versucht, Kinder mit Süssigkeiten und Geschenken in sein Auto zu locken. Die Polizei rät, Panik zu vermeiden und gibt Tipps, wie Eltern ihre Kinder für den Schulweg instruieren sollen.

Die Polizei gibt Tipps, wie Sie Kinder auf den Schulweg vorbereiten. symbolbild: keystone

„Sehr geehrte Eltern. Die Schulleitung bekam die Mitteilung, dass zur Zeit ein fremder Mann in unserer Gegend Kinder anspricht und sie mit Süssigkeiten und Geschenken versucht in sein Auto zu locken.“ Diese Zeilen stammen aus einem Brief der Schulleitung von Bellach (SO). Der Brief wurde offenbar an die Eltern der Kinder des Kindergartens, der 1. und 2. Klasse in der Gemeinde verteilt. Das Schreiben ging anfangs Woche an die Eltern und verbreitete sich anschliessend viral über die Sozialen Medien.

Die Solothurner Kantonspolizei bestätigt den Vorfall gegenüber der „Solothurner Zeitung“. Gemäss dem Bericht seien zwei Kinder im Primarschulalter betroffen gewesen. Die Kinder hätten richtig reagiert und seien davon gerannt, zitiert die Zeitung den Mediensprecher der Polizei.

Tipps an die Eltern

Die Schulleitung bittet in ihrem Brief die Eltern, die Thematik mit den Kindern zu besprechen. Wichtig sei, dass sie auf keinen Fall in ein fremdes Auto steigen und so schnell wie möglich weitergehen oder wegrennen.

Gegenüber der „Solothurner Zeitung“ sagt die Polizei, dass es wichtig sei, nicht in Panik auszubrechen. In einem Merkblatt gibt sie Tipps, wie sich Eltern gegenüber ihren Kindern verhalten sollen. „Ruhe bewahren und die Kinder nicht zusätzlich verängstigen“, raten die Ordnungshüter. Das Kind von Gefährdungen fern zu halten, also konkret, das Kind in die Schule zu fahren oder es ständig auf dem Schulweg zu begleiten, stelle keine ideale Vorbereitung des Kindes auf die Risiken im Leben dar. „Mutige, starke und selbstbewusste Kinder sind vor Übergriffen wirksamer geschützt als verängstigte, in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkte Kinder“, schreibt die Polizei.

Zum Schutz der Kinder auf dem Schulweg rät die Polizei, folgende Punkte zu beachten:

• Schicken Sie Ihr Kind wenn möglich nicht allein, sondern in kleinen Gruppen mit anderen Kindern zur Schule oder zum Spielplatz.

• Halten Sie Ihr Kind zur Pünktlichkeit an.

• Verängstigen Sie Ihr Kind nicht, sondern erklären Sie ihm, wie es sich verhalten soll, wenn es von Fremden angesprochen wird und üben Sie den Notfall ein:
  - Ihr Kind sollte nie ohne ihr Einverständnis mit Fremden mitgehen oder in deren Auto einsteigen.
  - Bei Gefahr sollte es sich nicht verstecken, sondern dahin laufen, wo andere Menschen sind. Schauen Sie sich gemeinsam solche «Rettungsinseln» auf dem Schulweg an, etwa ein naheliegendes Geschäft, eine Strasse, in der viele Menschen sind oder ein Haus, wo es klingeln könnte.
  - In bedrohlichen Lagen sollte es andere Personen um Hilfe bitten oder laut um Hilfe schreien.

• Nehmen Sie sich täglich die Zeit, um mit Ihrem Kind über seine Erlebnisse und Sorgen zu sprechen. Vermitteln Sie Ihrem Kind, dass es Ihnen alle Erlebnisse erzählen kann, die ihm komisch oder gar beängstigend vorkommen.

• Ihr Kind sollte Ihnen darüber berichten, wenn es zum Mitgehen oder Mitfahren aufgefordert worden ist oder dies trotz Ihres Verbotes getan hat.

 

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