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Hermrigen

Volk erteilt Gemeinderat eine Abfuhr

Höhere Steuern? 
Nicht mit den Stimmberechtigten in Hermigen. Diese haben den neuen Steuersatz abgelehnt – 
und damit auch das Budget.

Das Wappen von Hermrigen

Der Gemeindesaal bot kaum genug Platz für die 54 Frauen und Männer, die sich letzten Freitagabend in Hermrigen zur Gemeindeversammlung einfanden. Damit waren 21 Prozent der Stimmberechtigten anwesend – rekordverdächtig. Gemeindepräsident Stephan Alioth und Finanzverwalterin Cornelia Burri stellten das Budget 2019 vor und erklärten, weshalb die Behörde eine Erhöhung der Steueranlage von 1.85 auf 1.95 sowie der Liegenschaftssteuer von 1 auf 1.5 Promille für nötig erachtet: Gemäss Finanzplanung droht sonst bereits ab 2021 ein Bilanzfehlbetrag – eine Steuererhöhung könnte diese Entwicklung um zwei Jahre hinauszögern.

Doch der Appell des Gemeinderats fand kein Gehör. Besonders die Erhöhung der Liegenschaftssteuer kam gar nicht gut an, ein Bürger bezeichnete sie gar als Angriff auf die Hauseigentümer. Schliesslich wurde auch das Fehlen von alternativen Budgetvorschlägen kritisiert. Als es nach einer knappen Stunde ans Abstimmen ging, war die Niederlage des Gemeinderates klar: 
Die Erhöhung der Steueranlage wurde mit 21 zu 30 Stimmen 
abgelehnt, die Erhöhung der 
Liegenschaftssteuer mit 13 zu 
36 Stimmen.

Neben dem Haupttraktandum des Abends ging die stille Wahl von Urs Beutler in den Gemeinderat beinahe unter. Der alteingesessene Hermriger, Urs Beutler, der bereits von 2006 bis 2012 im Gemeinderat sass, übernimmt für Christoph Hasler. Marina Waelti


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Budget 2019*

- Aufwand: 1'497'350

- Ertrag: 1'310'790

- Defizit: 186'560

- Investitionen: 184'000

- Steuersatz: 1.95

*Das Budget wurde abgelehnt

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