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Worben

Werkhof und Feuerwehr unter einem Dach

Ende Monat entscheidet die Einwohnergemeinde Worben über einen neuen Werkhof mit Feuerwehrdepot. Geplant ist ein Neubau, der sich zurückhaltend in die Umgebung integrieren soll.

Werkhof mit integriertem Feuerwehrdepot: Im 460 Quadratmeter grossen Neubauprojekt sind Feuerwehr und Werkhof räumlich getrennt. zvg

Florin Rüdisühli

Am 30. Mai entscheidet die Gemeinde Worben über den Neubau ihres Werkhof- und Feuerwehrgebäudes. Der derzeitige Bau soll abgerissen und auf derselben Stelle ein Neubau errichtet werden. Zur Abstimmung steht ein Rahmenkredit von 1.9 Millionen Franken.

Der mittlerweile 47-jährige Werkhof sei in sehr schlechtem Zustand, sagt der Gemeindepräsident Daniel Gyger (BDP). Der Bau werde den heutigen technischen Anforderungen nicht mehr gerecht.

«Keine Situation,die zeitgemäss ist»

Gebaut im Jahr 1969, wurden bis heute keine grösseren Sanierungsarbeiten am Werkhofgebäude vorgenommen. «Der Bau besteht nach wie vor in seiner Grundform – ohne Toiletten, Duschen, Garderoben und Büros», schreibt der Gemeinderat in der Botschaft zur Gemeindeversammlung des 30. Mai. Das Gebäude erfülle die Richtlinien bezüglich sanitärer Einrichtung nicht mehr.

Ein weiteres Problem für die Werkhofmitarbeiter ist der massive Platzmangel. Ein grosser Teil des Materials muss extern in angemieteten Garagen gelagert werden. Dieser Umstand verursacht jährlich hohe Mietkosten.

Eine Zustandsuntersuchung, die 2009 beauftragt wurde, ergab, dass der Werkhof in Worben nicht mit vertretbaren Kosten erweitert oder saniert werden kann. Deshalb müsse ein Neubau ins Auge gefasst werden, heisst es in den Unterlagen zur kommenden Gemeindeversammlung.

Geplant ist, den jetzigen Werkhof abzubrechen, und am selben Standort ein grösseres Gebäude zu errichten. Dieses erstreckt sich über 460 Quadratmeter und wird in die Bereiche Werkhof und Feuerwehr unterteilt. Zusätzlich sollen Nebenräume und sanitäre Einrichtungen entstehen, die sowohl von der Feuerwehr, wie auch vom Werkhof her begangen werden können.

Da der Neubau auf zwei Seiten von Wohnhäusern umgeben sein wird, ist eine geschlossene Rückwand geplant. Dadurch sollen die Anwohner vor Immissionen geschützt werden. Sowieso entstehe mit dem neuen Werkhof weniger Lärm, betont Geimendepräsident Daniel Gyger. Zwar bleibe die Arbeit, die dort verrichtet wird, dieselbe, das Gebäude sei jedoch besser isoliert.

Zurückhaltend in dieUmgebung integriert

Bewusst hat sich das Projektteam für einen Holzbau entschieden. Zum einen ist Holz ein ökologisch nachwachsender Baustoff, zum andern verspricht die Holzbauweise eine verkürzte Bauzeit (siehe Infobox). Durch die Form- und Materialwahl wirke der Baukörper in die Umgebung integriert – eine Industrieoptik habe man mit Absicht vermieden, schreibt die Gemeinde. «Die architektonische Gestaltung ist bewusst zurückhaltend und soll den Zweck des Gebäudes unterstreichen.»

In Sachen Heizung setzt man auf eine Umstellung. Wir aktuell noch mit Öl geheizt, soll neu die Wärmeenergie ab der Pellets-Heizung des Schulhauses bezogen werden. Der Gemeinderat möchte dadurch über einen Drittel der jährlichen Energiekosten einsparen.

Politisch wohl einunbestrittenes Projekt

Für parteiliche Stellungnahmen sei es noch zu früh, so das Echo aus der Worbener Politik. Rudolf Marti, Präsident der SVP Worben, beschreibt das heutige Werkhofgebäude jedoch als baufällig und die Situation für die Angestellten des Werkhofs als unzumutbar.

Auch der Gemeindepräsident und Leiter des Ressorts Bauwesen geht nicht von parteipolitischem Widerstand aus. Dafür ist das aktuelle Werkhofgebäude in einem zu schlechten Zustand. Ausserdem sei das Neubauprojekt «ökologisch und ökonomisch eine Verbesserung», so Daniel Gyger. Er hofft nun auf die Zustimmung der Bevölkerung.

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Werkhof Worben

  • Die Gemeindeversammlung mit Abstimmung über den Rahmenkredit in Höhe von 1,9 Millionen Franken findet am 30. Mai statt.
  • Wird der Kredit akzeptiert, will der Gemeinderat umgehend die Arbeitsausführung in Auftrag geben. Der Baustart des Gebäudes ist für den April 2017 geplant.
  • Von der Holzbauweise erhofft sich das Projektteam eine verkürzte Bauzeit von neun Monaten. Das Bauprojekt soll bis spätestens Sommer 2018 abgeschlossen werden. rüf

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