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Kommentar

Liga-Entscheid ist ein Machtwort

Am Montag wurde der FC Biel, von der Öffentlichkeit fast unbemerkt, ein weiteres Mal angezeigt. Nun hat die Disziplinarkommission reagiert.

Beat Moning, Ressortleiter Sport, Bild: bt/a

Wesentlich früher als nach vorhergehenden Anzeigen. Aber erst nach dem Entscheid des Konkursrichters vom Dienstag. Dort wurde dem FC Biel mit einer Nachlassstundung noch eine Chance eingeräumt, weiterhin Challenge-League-Fussball zu spielen. Zumindest in dieser Saison noch. Es wurden bei Carlo Häfeli und den Spielern jedoch falsche Hoffnungen geschürt. Die Liga hat demTreiben mit einer Miniequipe auf dem Rasen und den unzähligen Stunden in den Richtersälen ein Ende gesetzt. Ein allfälliger Rekurs dürfte auch in diesem Fall ohne positive Wirkung bleiben. Zu stark wiegen die Verfehlungen und die Tatsache, dass da ein Klub in einer Profiliga «herumschwimmt», der keine strukturelle und seit längerer Zeit auch keine finanzielle Basis mehr hat. Der Entscheid im Bieler Amtshaus war in verschiedener Hinsicht eine Überraschung, jener gestern im Haus des Fussballs in Muri aber ebenso. Insofern, als dass die Liga ein Machtwort sprach und sich über die Justiz hinwegsetzte. Das ist rein rechtlich und moralisch betracht nicht unproblematisch, passt aber durchaus in dieses düstere Bild einer Posse, die schlicht schon zu lange dauert. Carlo Häfeli hofft noch immer auf das Geld, das ihm von Leuten versprochen wird. Personen, die bei entsprechenden Recherchen nicht über alle Zweifel erhaben sind und sich die berechtigte Frage gefallen lassen müssen, wieso sie sich derart dagegen stemmen, dass Einheimische mit einem Neuanfang einen Schlussstrich unter etwas setzen wollen, das in der Region längst keine Befürworter mehr findet. Martin von Burg hat mit dem Rückzug ein Zeichen gesetzt. Carlo Häfeli ist gut beraten, noch in dieser Woche die Bilanz zu deponieren. Ansonsten würde das (Schulden)-Theater wohl in der 1. Liga Promotion in den nächsten Akt übergehen – jahrelang.

E-Mail: bmoning@bielertagblatt.ch

Stichwörter: FC Biel, Lizenz, Kommentar

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