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Tourismus

Im Land der Römerinnen und Habsburger

Drei Schlösser, ein Legionslager und eine schmucke Altstadt: Das Aargauer Städtchen Brugg und sein Umland erkundet man am besten per Velo.

  • 1/17 In Bruggs Altstadt. Bild: Andrea Butorin
  • 2/17 In Bruggs Altstadt. Bild: Andrea Butorin
  • 3/17 Die Habsburg befindet sich ca. 15 Minuten von Brugg entfernt. Bild: Andrea Butorin
  • 4/17 Die Habsburg. Bild: Andrea Butorin
  • 5/17 Die Habsburg. Bild: Andrea Butorin
  • 6/17 Aussicht von der Terrasse der Habsburg. Bild: Andrea Butorin
  • 7/17 Schloss Wildegg. Bild: Andrea Butorin
  • 8/17 Schloss Wildegg. Bild: Andrea Butorin
  • 9/17 Blick vom Schloss auf Lenzburgs Altstadt. Bild: Andrea Butorin
  • 10/17 Im Jurapark bei Linn. Bild: Andrea Butorin
  • 11/17 Lenzburg. Bild: Andrea Butorin
  • 12/17 Schloss Lenzburg. Bild: Andrea Butorin
  • 13/17 Schloss Lenzburg. Bild: Andrea Butorin
  • 14/17 Schloss Lenzburg. Bild: Andrea Butorin
  • 15/17 Die Linde von Linn. Bild: Andrea Butorin
  • 16/17 Der grösse Wasserfall des Aargaus befindet sich unweit von Linn. Bild: Andrea Butorin
  • 17/17 Der Limmatspitz bei Vogelsang, ca. 15 Minuten von Brugg entfernt, gilt als Wasserschloss der Schweiz: hier fliesst die Limmat in die Aare. Kurz vorher kam ihr die Reuss zuvor. Bild: Andrea Butorin
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von Andrea Butorin

 

Am besten wärs, man könnte die Tour durch Brugg zuhinterst beginnen, beim Stadteingang an der Aare. Hier, an der engsten Stelle des Flusses, stand schon zu Römerzeiten eine Brücke. Später wurde sie zur Namensgeberin der Stadt.
Wer aber mit dem Zug anreist, gelangt von der anderen Seite in die Altstadt. Die Einkaufsmeile am Neumarkt passierend – nicht abschrecken lassen von deren 70er/80er-Jahre-Atmosphäre – geht es immer geradeaus.
Brugg ist deutlich keiner als das aargauische Baden. Die Altstadt ist aber ebenso einen Besuch wert. Als Begegnungszone gestaltet, fühlen sich Fussgängerinnen und Velofahrer hier wohl, und die Sehenswürdigkeiten liegen in Gehdistanz: der Schwarze Turm, das älteste Gebäude von Brugg; der herausgeputzte Platz zwischen Zeughaus (heute Stadtmuseum) und Salzhaus (heute Veranstaltungslokal), die schmucken Gassen und das Areal der reformierten Stadtkirche. Etwas versteckt hinter der Kirche lässt die allegorische Wandmalerei der ehemaligen Lateinschule staunen: Hier sind die sieben freien Künste dargestellt und mit Bibelsprüchen in lateinischer, griechischer und hebräischer Sprache angereichert.
 

Römisch kämpfen und kochen
Wer nach Brugg reist, sollte unbedingt auch das benachbarte Windisch besuchen:Hier gründeten die Helvetier um das Jahr 58 v. Chr. die Siedlung Vindonissa. Als die Römer ins Land zogen, bauten sie da erst eine Militärstation und später ein Legionslager. Nach Windisch gelangt man auf der anderen Seite des Brugger Bahnhofs, am Campus der Fachhochschule Nordwest vorbei und dann durch den Park der Psychiatrie Brugg-Windisch. Besonders für Jung-Römerinnen und –Römer ist der Erlebnispark Legionärspfad Vindonissa Pflicht. Man kann das einstige Legionslager auf eigene Faust oder bei einer Führung entdecken oder auch «römisch» kämpfen, kochen und übernachten. Die wichtigsten Funde der Römerzeit sind im Museum Vindonissa ausgestellt, das sich in Brugg befindet.
 

Habsburg reichte nicht mehr
Nicht nur die Römer haben die Gegend rund um Brugg stark geprägt, sondern auch die Habsburger. Auf dem Areal von Vindonissa hat die Adelsfamilie das Kloster Königsfelden errichtet. Besonders sehenswert sind die bunten Glasfenster, deren Geschichte man sich mit einem Audioguide näherbringen lassen kann.
Zu den Wurzeln der Habsburger begibt man sich am einfachsten und schönsten per Velo. Schloss Habsburg ist nur gerade 4,5 Kilometer von Baden entfernt und war das Stammhaus der Familie, die später jahrhundertelang Europas mächtigste Dynastie bildete.
Die Gründung der Burg geht auf Graf Radbot im 11. Jahrhundert zurück. Wer die Habsburg heute besucht, kann verstehen, dass das Adelsgeschlecht sie nach nur etwa 200 Jahren verliess, weil die Burg zu klein und zu wenig repräsentativ erschien. Allerdings ist dem Schloss zugutezuhalten, dass heute nur noch der jüngere Teil erhalten ist, der ältere liegt in Ruinen.
Von der Terrasse der Habsburg aus ist schon das nächste Schloss zu sehen: Wildegg. Es ist in nur 30 Velominuten (9 km) via Schninznach Bad und entlang der Aare zu erreichen. Schloss Wildegg wirkt stattlicher als die Habsburg, und ein Eintritt lohnt sich nicht nur wegen der Besichtigung der alten Gemäuer und wechselnden Ausstellungen, sondern auch wegen des Barock- und des Rosengartens (auch separat zu besichtigen).
Am pompösesten und bekanntesten ist Schloss Lenzburg, 15 Minuten von Wildegg entfernt. Die wohl schönste Höhenburg der Schweiz ist von der Zugstrecke Biel-Zürich aus zu sehen. Gegründet wurde die Burg vom Grafen von Lenzburg, es folgten die Staufer, Kyburger und dann die Habsburger als Schlossbesitzer.
Nachdem die Eidgenossen den Aargau erobert hatten, bewohnten Berner Landvögte das Schloss. Nach weiteren fast 100 Jahren in Privatbesitz sind heute die Stadt Lenzburg und der Kanton Aargau Besitzer des Schlosses und haben es nach aufwändiger Renovation der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Den Schlossberg erklimmt man zu Fuss, der Weg wird von wunderschönen und riesigen alten Bäumen gesäumt, und wer zu spät kommen sollte (das Schloss schliesst um 17 Uhr) oder infolge zu grossen Besucherandrangs keinen Einlass findet, kann das Schloss zumindest umrunden und die Aussicht auf Lenzburgs kleine Altstadt und das Umland geniessen.

Diese Reise wurde unterstützt von Aargau Tourismus.

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Weitere Infos

Velotour «Mit Kindern auf Schlossbesuch»: Brugg - Schloss Habsburg - Schinznach-Bad - Schloss Wildegg - Schloss Lenzburg - Wohlenschwil - Mülligen – Brugg. 38 Kilometer, 2,30 Stunden, 430 Höhenmeter. https://ao.aargautourismus.ch/de/tour/velotour/veloroute-pro-velo-brugg-linner-linde/23156174
Um keine aktuelle Veranstaltung zu verpassen, konsultiert man am besten die lokalen Websites oder https://aargautourismus.ch (auch für Übernachtungen)
Übernachtungsmöglichkeit in Lenzburg: Mercure Hotel Krone https://krone-lenzburg.ch

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Rund um Brugg


In Linn steht eine beeindruckende, zirka 870 Jahre alte Linde mit 11 Metern Umfang. In der TV-Serie «Der Bestatter» hatte sie zweimal einen Auftritt. Das Dorf ist aber auch abgesehen von der Linde sehenswert und guter Ausgangspunkt für Touren im Jurapark. Von Brugg aus ist es ein Katzensprung nach Linn (mit dem Velo in einer Stunde hin und zurück. https://ao.aargautourismus.ch/de/tour/velotour/veloroute-pro-velo-brugg-linner- linde/23156174)
Vor den Toren Bruggs in Fliessrichtung der Aare  liegt das sogenannte Wasserschloss der Schweiz (mit dem Velo sind es zirka 15 Minuten): Erst fliesst die Reuss in die Aare, kurz darauf die Limmat. Der Limmatspitz bei Vogelsang ist ein wunderschöner Flecken Natur, ideal für eine Pause oder für ein Bad.
 

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