Mein Blick schweift über die Gaststube. Was ich sehe, gefällt mir. Die Dekoration ist puristisch und strahlt Wärme aus. Eine Mischung aus Italianità und gemütlicher Dorfbeiz. An den Tisch geführt werden wir von Geschäftsführerin Rita Rüegsegger, die das Restaurant seit vier Jahren zusammen mit ihrem Partner Richy Pasina führt.
«Dein Cordon-bleu-Tempel im Seeland», heisst es auf der Hueb-Homepage. Diese Aussage hat uns dann auch in das Porter Restaurant geführt. Auf der Karte wird die Herrlichkeit von 160 bis 1500 Gramm angeboten – mit Schwein, Poulet oder Kalb. Die Steigerung führt zur «Walflosse». Die gibt es nur auf Vorbestellung zum Preis von 99.99 Fr. Meine Begleitung entscheidet sich fürs «Hasepflötli» à 220 Gramm (34.99 Fr.). Das sei für Anfänger, haben wir uns belehren lassen. Die Cordon bleu sind traditionell mit Schinken und Käse gefüllt. Der Gast findet allerdings eine Liste von Zutaten, die er oder sie für je einen Franken nach Wunsch zusätzlich auswählen kann. Auch die Beilagen sind wählbar – ohne Aufpreis. Ich kann mich dem Bild mit dem Klassiker nicht entziehen und wähle das Fleisch auf dem heissen Stein mit Pommes und vier Saucen (39.50 Fr.).
Nachdem uns ein Weissweinsüppchen – mit viel Weisswein und Rahmhäubchen – sowie eine Bouillon mit Ei als Vorspeise gewärmt haben (9 / 7 Franken), machen wir uns an die reichhaltigen Hauptspeisen. «Hier wird keiner hungrig nach Hause gehen», denke ich mir bei den grossen Portionen. Das Rindfleisch (200 Gramm) ist fachgerecht geschnitten und es brutzelt angenehm, als ich es portionenweise auf den heissen Stein lege. Ein «Ässmänteli» schützt mich vor Spritzern. Zusammen mit den Kräuterbuttern sowie der Knoblauch- und Barbecue-Sauce ist das Fleisch zart und schmackhaft. Die dazu servierten Pommes geniesse ich: Sie sind aussen knackig, innen weich. Wie es sich gehört, aber leider nicht überall so erhältlich ist.
Das Cordon bleu ist zart, der Käse fliessend und der Schinken nicht labrig. Eingehüllt in einer knusprigen Panade – ein Genuss. Die riesige Portion Nüdeli ist dann allerdings nicht zu schaffen. Da hätte Küchenchef Stephan Henne zugunsten von mehr Gemüse etwas reduzieren können.
Positiv aufgefallen sind mir noch das Bastkörbchen mit frischem Brot und die verpackten Zahnstocher wie auch Salz- und Pfeffer-Streuer auf dem Tisch. Etwas, dass man in Zeiten von Corona nicht mehr überall angeboten bekommt. Das Weinangebot ist übersichtlich auf einer Schiefertafel notiert. Der Primitivo (5.50 Fr. das Glas) und der Cordula Pinot Noir (5 Franken das Glas) munden – Ersterer erdig und kräftig, und der Zweite leicht und fruchtig. Nach einer kurzen Verdauungspause gönne ich mir noch eine kleine Portion hausgemachtes Tiramisu (7.50 Fr.). Es ist schmackhaft und schön mit Früchten garniert. Für mich hätte es gerne ein wenig mehr getränkt sein dürfen. Mein Fazit: Ein Besuch in der «Hueb» dürfte Sie nicht enttäuschen.
Info: Restaurant-Pizzeria Hueb, Huebstrasse 1, Port, Telefon: 032 373 60 10. Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag von 11 bis 14 Uhr und 17 bis 23.30 Uhr; Sonntag und Montag sind Ruhetage. www.hueb-port.ch
Margrit Mast Beyer
margrit.mast@bielertagblatt.ch
Restaurant Hueb in Port
- Angebot: Gute, bodenständige und frische Gerichte zu vernünftigen Preisen. In der «Hueb» sind Familien und Tiere willkommen.
- Preis: Beim Preis-Leistungs-Verhältnis gibt es nichts zu meckern.
- Ambiente: puristisch eingerichtet. Moderne Elemente mit italienischem Flair wechseln sich ab mit Traditionellem.
- Aufgefallen: Alle Gerichte auf der Karte werden auch im Take-Away angeboten.
- Angebot: Von Dienstag bis Freitag wird ein frisches Tagesmenü, eine Tagespizza oder eine Tagespasta, inkl. Vorspeise angeboten. Im Preis von 22.90 Fr. sind Mineralwasser und ein Kaffee inbegriffen. mm
