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Game-Review

«Star Wars: Battlefront»: Starker Multiplayer, schwacher Solomodus

Das Star Wars-Fieber ist ausgebrochen. In wenigen Wochen kehrt die Saga mit «The Force Awakens» auf die grosse Leinwand zurück. Das passende Spiel, um sich auf dieses Ereignis einzustimmen, wäre eigentlich «Star Wars: Battlefront», aber...

Auch Überschurke Darth Vader hat seinen Auftritt, Bild: zvg
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von Simon Dick

Ein lang erwarteter Egoshooter ist da, der im Star Wars-Universum angesiedelt ist und zünftigen Multiplayer-Spass mit Freunden und Gleichgesinnten auf der ganzen Welt verspricht. Entweder schlüpft man in die Rolle der Rebellion oder wählt die Seite des Imperiums und die Online-Schlacht kann beginnen.

Kein spannender Solomodus
Das Wichtigste: Einen Solomodus mit spannender Geschichte gibt es nicht. Der Titel ist klar auf Multiplayer ausgelegt, Solisten schauen in die Röhre. Dennoch gibt es etwas Kurzfutter für Egoisten: In kurzen Missionen darf man sich hinters Kontrollzentrum von bekannten Vehikeln wie X-Wing oder TIE-Fighter setzen. Und das macht Dank der eingängigen Steuerung und den vertrauten Soundeffekten auch sehr viel Spass und zaubert dem Star Wars-Fan ein Lächeln auf das Gesicht. Doch die Begeisterung verflüchtigt sich schnell, da die Missionen unter Langeweile und allzu simpler Aufgabenstellung leiden. Auch wenn man beispielsweise mit Speederbikes hyperschnell durch den malerischen Wald von Endor sausen kann, nach ein paar Minuten fehlt die Herausforderung oder die Mission ist bereits zu Ende.

In einem anderen Solomodus wählt man eine Seite und muss anschliessend den Angriff der jeweiligen Gegner-Truppe verhindern und bestimmte Kartenmarkierungen verteidigen. Auch hier macht das anfangs viel Spass, wird aber dann auch schnell wieder langweilig, weil sich das zwar grosszügige Areal schnell einmal abnutzt und man alles schon gesehen hat.

Grosser Fan-Bonus: Im Soloplayer darf man in die Rolle einiger der wichtigsten Charaktere aus der Saga schlüpfen. Darth Vader, Boba Fett oder auch Luke Skywalker oder Han Solo können ausgewählt werden, um mit ihnen, unter anderem mit einem Lichtschwert bewaffnet, gegen die Gegenpartei zu kämpfen. Auch das macht Spass, aber nur, wer hätte es geahnt, für eine kurze Dauer, weil man sich nach mehr sehnt, nach einer Geschichte, die unterhält und berührt. Die Figuren sind zwar toll animiert und haben die Originalsynchronstimmen erhalten, doch die Luft ist schnell raus.

Überzeugender Multiplayer
Multiplayer-Fans können sich dafür freuen: Bis zu 40 Spieler können sich online in einer Schlacht die Blasterschüsse um die Ohren hauen. Da geht dann ordentlich die Post ab. Raumschiffe explodieren, Schüsse schlagen ein, die Umgebung wird verwüstet und immer wieder begleitet einem der famose Soundtrack und die unverkennbaren Soundeffekte aus den Filmen. Herrlich! Wer es lokaler mag, holt einen Freund vor den Split-Screen, muss aber dann mit einem kleineren Bild rechnen.

Die grosse Stärke des Actiontitels ist ganz klar die Star Wars-Atmosphäre, die perfekt eingefangen wurde. Die bombastische Musik, die vertrauten Soundeffekte und die unheimlich gute Grafik kreieren eine packende Atmosphäre und ein Mittedrin-Gefühl, das Gänsehaut verspricht. Man schaut nicht nur Star Wars, man erlebt ihn hautnah, sofern man sich dem Multiplayer widmet. Optisch sieht der Titel zwar auch im Solomodus wahnsinnig gut aus, aber das richtige Star Wars-Gefühl will da nicht aufkommen.

Nicht das beste Star Wars-Spiel
Fazit: Die grosse Schwäche ist ganz klar der nicht vorhandene Singleplayer. Solisten werden zwar mit netten Kurzabenteuern kurzzeitig befriedigt, doch der Durst nach mehr wird leider nicht gestillt. Sehr schade. Hätte das Spiel einen zünftigen Storymodus erhalten, es wäre das bis jetzt beste Star Wars-Spiel aller Zeiten geworden. Solisten lassen lieber die Finger davon, während Freunde von Online-Schlachten bedenkenlos in den virtuellen Krieg der Sterne ziehen können.

«Star Wars: Battlefront» ist erhältlich für Xbox One, Playstation 4 und PC. Freigegeben ab 16 Jahren.

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