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Game-Review

«Zombie Army Trilogy»: Tote Nazis töten

Hitler höchstpersönlich sorgt dafür, dass gegen Ende des Zweiten Weltkrieges tote Soldaten wieder unter den Lebenden weilen, um den Endsieg herbeizuführen. Die virtuelle Zombiejagd greift dabei ganz tief in die virtuelle Trash-Kiste.

Tote Nazis töten steht an der Tagesordnung, Bilder: zvg

von Simon Dick

Die ersten beiden Teile der «Zombie Army Trilogy» erschienen nur für den PC. Wer jahrelang neidisch ins PC-Lager schielte, kann jetzt endlich gleich alle drei Titel mit einer Spielkonsole nach Wahl in einem Rutsch konsumieren. Dabei stimmt das Preisleistungsverhältnis: Für knapp 60 Franken gibt es ordentlich viel Inhalt für den Actionfan.

Mit Okkultismus zum Endsieg
Viel Story hat die Trilogie nicht zu bieten: Nachdem die Alliierten Nazideutschland praktisch besetzt haben, greift Hitler zur Verzweiflungstat und lässt mittels Okkultismus alle bereits getöteten Nazi-Soldaten wieder auferstehen. Somit haben es die amerikanischen Befreier mit einer Horde von Untoten zu tun, die jetzt allesamt aufs Korn genommen werden dürfen.

Stöhnende Nazis
Das Spielprinzip ist einfach: Alles über den Haufen schiessen, was schlurft, stöhnt und nach Nazi aussieht. Während sich einige Untote klassisch langsam bewegen, gibt es aber auch ein paar fluchende Berserker, die einem an die Gurgel wollen. Auch ein paar fette Brocken oder nur harmlose Skelette mit Nazi-Gesinnung machen Jagd auf den Spieler.

Schwierigkeitsgrad steigt und steigt
Dem Einzelspieler stehen, wie es sich genretechnisch gehört, eine Vielzahl von Ballermännern zur Verfügung, um sich gegen die Horden zur Wehr zu setzen. Sind in den ersten Levels die feindlichen Soldaten noch einfach und stressfrei zu beseitigen, steigt der Schwierigkeitsgrad von Level zu Level an und bringt den Spieler ganz schön ins Schwitzen. Spätestens jetzt muss man beginnen, taktisch zu überlegen, um den nächsten Abschnitt heil zu erreichen.

Schnell ist die Luft raus
Solospieler dürfen sich auf 15 actionreiche Missionen freuen und sich im Einzelspielermodus so richtig austoben. Doch schnell muss der Solist erkennen, dass nach ein paar Levels schnell mal die Luft raus ist. Auch wenn die Umgebung wechselt und teilweise neue Gegner auftauchen, sinkt die Motivation im Solomodus, weil sich das Spielprinzip immer wieder ohne Kompromisse wiederholt. Also wechselt man am besten gleich in den Multiplayer-Part und nimmt mit anderen Spielern die Zombie-Jagd auf, um die Spielspass-Leiste neu zu füllen.

Kurzweilig und blutig
Fazit: Mit der etwas faden Optik wird dieser Thirdperson-Shooter keinen Preis gewinnen. Doch durch das hektische Treiben wird man sowieso nicht in den Genuss kommen, sich die detailarme Gegend anzusehen. Schnelle, harte Action und der Drang sich gegen jede Menge von Zombies zu wehren, stehen an der Tagesordnung. Der Gewaltgrad ist sehr hoch, die Story nicht erwähnenswert. Dennoch ist der Titel in den ersten Stunden ziemlich unterhaltsam und wird Freunde von Splattereinlagen und Fans von abstrusen Kugel-Kamerafahrten durch die gegnerischen Schädel begeistern. Wer sich im Solomodus langweilt, wechselt schnell zum Multiplayerpart, wo die Post dann erst so richtig ab geht.

«Zombie Army Trilogy» ist erhältlich für Playstation 4 (getestet), Xbox One und PC. Freigegeben ab 18 Jahren.

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