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Unser Spitzenkoch auf der Suche nach… den besten Marroni in Biel

Regelmässig macht sich unser Spitzenkoch Philippe Berthoud auf die Suche nach den besten Lebensmitteln. Diese Woche auf dem Programm: Wo gibt es die besten Marroni in Biel?

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von Philippe Berthoud

Zweimal im Monat mache ich mich auf die Suche nach den besten Lebensmitteln in Biel und Umgebung. Ich teste alles was ess- und trinkbar ist. Vom Wienerschnitzel zum selbst gemachten Eistee, vom Gipfeli zum lokalen Bier. Den Test dokumentiere ich mit Fotos. Alles jedoch ohne Gewähr - denn es geht um meinen persönlichen Geschmack und meine Vorlieben.

In Biel haben wir viele italienische Restaurants, etliche asiatische, unzählige Kebab-Anbieter, doch nur zwei, die in den Wintermonaten Marroni verkaufen. Zwar fand ich vier Verkaufsstände, der Stand vor dem Coop an der Nidaugasse und der Stand vor dem Schild, ebenfalls Nidaugasse, gehören demselben Anbieter. Auf jeden Fall sind die Zelte, die Preise, die „Seckli“ und die Preisliste identisch. Auch John Gut, der seit Jahren in Biel Marroni aus Italien verkauft, hat zwei Stände. Einer am Bahnhof und der andere vor dem Schmuckgeschäft Christ, ebenfalls an der Nidaugasse/Marktgasse.

Abgesehen vom händewärmenden Effekt sind Marroni auch gesund. Sie enthalten Vitamine, sind fettarm und sättigend. Reich an Vitamin E, Vitamin C, Kalium und Magnesium, schlagen sie mit ca. 175 kcal pro 100gr. zu buche - und sie enthalten kein Cholesterin.

Ich habe je 150 g Marroni gekauft und bei beiden Anbietern 5 Franken dafür bezahlt.

Die Schweizer konsumieren übrigens weltweit am meisten Marroni. Auch ich esse gerne Marroni und wärme mir den Bauch damit. Es erinnert mich an meine Kindheit, als ich und meine Schwester an kalten Winterabenden Marroni kaufen durften, bis sie einmal daran fast erstickt ist. Seither isst sie keine mehr - ich geniesse sie umso mehr…

Also schwinge ich mich an einem neblig grauen Nachmittag auf meine Vespa und kaufe in der Stadt ein paar dieser braunen, gerösteten Nussfrüchte.


Bahnhof, John Gut, 150 g für 5.-



Die Marroni sind schön heiss und riechen gut. Sie stammen aus Italien und werden selber importiert. Die Marronitüten sind mit dem Namen „John Gut - Depuis 1920“ versehen. Auch ist eine Nährwerttabelle aufgedruckt. Die Edelkastanien sind alle gut eingeritzt und lassen sich einfach öffnen. Die Marroni sind prall, haben einige dunkle Stellen, sind aber nicht verbrannt. Sie sind nicht trocken und haben einen nussig-rauchigen Geschmack vom Rösten. Die Bahnhof-Marroni sind süsslich mit einem de-zenten Vanillegeschmack. Die ganzen 150 g waren essbar - also kein Wurmbefall. Ein toller Snack für Zwischendurch.



Verkaufsstand vor dem Coop, 150 g für 5.-



Auch hier riechen die Marroni gut und auch hier sind sie gut eingeschnitten. Das Schälen stellt sich aber etwas schwieriger heraus. Drei der Esskastanien sind schwarz im Innern und ungeniessbar. Die restlichen, die ich zu mir genommen habe, waren etwas trocken und deshalb auch mehlig. Der Geschmack war OK. Von wem genau der Stand betrieben wird, ist nicht ersichtlich.
 

Fazit

Beide Marroniverkäufer sind bei den 150 Gramm Preisgleich. (CHF 5.-). Vielleicht hatte ich einfach Pech, aber mit den drei Stück, die ich nicht essen konnte und einige, die sehr schwer zu schälen waren, blieben nicht viele Marronen übrig zum Verzehr, beim Verkaufsststand vor dem Coop. Die Bahnhofplatz-Marroni sind sehr schön, riechen gut, sind toll im Geschmack und haben mich überzeugt. Ob Bahnhof oder Marktgasse - die „John Gut“-Marroni sind meine Favoriten.
 

Info: Der Bieler Philippe Berthoud ist einer der wenigen Köche, die nicht in einem Restaurant oder Hotel tätig sind. Als selbstständiger Koch ist er vielseitig beschäftigt: Er schreibt Kochbücher, gibt Kochkurse und schreibt Rezepte für Firmen und Schulen – um nur drei seiner Projekte zu nennen. Mehr über ihn erfahren Sie auf seiner Internetseite oder seiner Facebook-Page. Zudem können ihn unsere Leser buchen, wenn sie hilfe in der heimischen Küche brauchen: Hilfe, ich koche!

Kommentare

mm

Tipps zum Selbermachen zu Hause wäre jetzt noch toll gewesen.


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