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Erdbeeren

Das rote Wunder

Es ist Erdbeerzeit in der Schweiz. Nun leuchten die roten, prallen Früchte zwischen den saftig grünen Blättern hindurch und verlocken zum Reinbeissen. Die Erdbeere ist zudem ein regionales Superfood.

Es lohnt sich, auf die Seeländer Erdbeeren zu warten: Sie sind herrlich süss und saftig. Bild: Adobestock

Margrit Mast Beyer

Für mich hat die schönste kulinarische Zeit des Jahres begonnen: die Erdbeerzeit. Es gibt nichts Herrlicheres als die rote, süsse und saftige «Kugel» – eine Wohltat für Körper und Seele. Wenn ich an sie denke und ihren Namen ausspreche, erwachen alle meine Sinne und ich will nur eins: Die Erdbeere verzehren, nature, ohne jedwelche Zutaten. So schmeckt sie am besten.

Täglich fahre ich zum Bauern und decke mich ein mit der Wunderfrucht. Die Erdbeere verbinde ich auch mit der Zeit meiner Schwangerschaft: Mitten im Winter hatte ich eine unbändige Lust auf das rote Früchtchen. Die war aber in dieser Jahreszeit nirgends zu finden, und ich trank als Ersatz alle Lebensmittel, die den Geschmack von Erdbeeren hatten ... Heute kaufe ich sie direkt beim Bauern aus dem Automaten, meine Gesundheit erlaubt es mir nicht mehr, Erdbeeren selbst zu pflücken.

 

Passt zu herzhaften Gerichten

Erdbeeren sind druckempfindlich. Einmal beschädigt, faulen sie schnell. Deshalb empfiehlt es sich, sie direkt nach dem Kauf zu essen oder zu verarbeiten. Bei Schälchen unbedingt darauf achten, dass sich keine matschigen Erdbeeren am Boden befinden. Im Gemüsefach des Kühlschranks halten sich die ungewaschenen Erdbeeren bis zu zwei Tage. Dazu legen Sie die Beeren ungewaschen in ein Sieb. Das Sieb ermöglicht, dass auch an die unteren Früchte kalte Luft gelangt. Etwas Küchenkrepp auf dem Boden des Siebs saugt überschüssige Feuchtigkeit auf. Wegen der Druckempfindlichkeit der Erdbeere ist es besser, ein möglichst flaches Sieb zu verwenden. Wichtig ist, die Erdbeeren erst nach dem Waschen zu rüsten und ihre Kelchblätter sowie Stiele zu entfernen. Und immer erst kurz vor dem Verzehr waschen. Unter fliessendem Wasser kurz kalt abspülen, nicht ins Wasser legen. Sonst saugen sie zu viel Wasser auf.

Die Sammelnussfrucht können Sie auch einfrieren. So können Sie auch im Winter Sorbet oder eine Erdbeer-Crème servieren. Dazu müssen Sie die geputzten Früchte einzeln nebeneinander auf ein Backblech, in eine flache Schale oder eine gerillte Alu-Grillschale legen und einfrieren. Sobald die Erdbeeren gefroren sind, in Beutel oder Schüssel umfüllen und so bis zum Bedarf zurück in den Tiefkühler legen. Die Erdbeeren bleiben so besser in Form, kleben nicht zusammen und können später einzeln entnommen werden. Tiefgefrorene Erdbeeren sind im Prosecco oder dem Drink als «Eiswürfel» eine Augenweide. Die Erdbeeren können auch portionenweise als Püree eingefroren werden. So bleibt ihr Aroma am besten erhalten.

Erdbeeren sind nicht nur süss ein Genuss. Auch zu herzhaften Gerichten passen sie geschmacklich und auch wegen ihrer knalligen roten Farbe. Geben Sie Erdbeeren in ihren Sommersalat oder servieren Sie sie zu Spargeln. Paaren Sie die Frucht mit Mozzarella, Pfeffer, Ziegenkäse oder Tomaten. Ein Rinderfilet mit einer Pfeffer-Erdbeersauce oder ein Kalbssteak mit einer Erdbeer-Portweinsauce dürfte ihre Gäste überraschen.

 

Wenig Kalorien, wenig Zucker

Warum wir mehr Erdbeeren essen sollten, hat viele Gründe: Sie haben einen höheren Vitamin-C-Gehalt als Zitronen und Orangen und bestehen aus vielen Ballaststoffen. Ausserdem bietet die Erdbeere wichtige Mineralstoffe, Polyphenole und Antioxidantien. Erdbeeren eigenen sich daher also als gesunder Snack. Auch wenn die Erdbeere süss schmeckt, enthält sie nicht viel Zucker. Sie hat wenig Kalorien (32 kcal pro 100 g) und 6 Gramm Kohlenhydrate pro 100 Gramm. Sie bestehen zu 90 Prozent aus Wasser. Für die kalte Jahreszeit können Sie auch selber Erdbeerchips machen, das ist ganz einfach. Dazu brauchen Sie etwa 500 Gramm Früchte, ein Backpapier, einen Bratofen und ein wenig Geduld. Nachdem die Erdbeeren gewaschen und vorsichtig trocken getupft sind, den Strunk entfernen. Die Erdbeeren nun in drei Millimeter dicke Scheiben schneiden. Diese dann auf das Backblech legen. Die Erdbeeren gehen beim Trocknen ganz schön ein, deshalb können sie ruhig dicht an dicht gelegt werden. Jetzt wandern die Erdbeeren bei 80 Grad für etwa drei Stunden in den Ofen. Damit die Feuchtigkeit entweichen kann, klemmen Sie einen Holzkochlöffel in die Ofentür. Nach einer Stunde die Chips drehen und für eine weitere Stunde im Ofen trocknen. Danach nochmals wenden, allerdings nur für etwa 30 Minuten. Wie lang Ihre Erdbeeren brauchen, kann unterschiedlich sein. Fühlen Sie einfach, ob sie bereits trocken sind. Die Chips passen auch als Dekoration zum Salat oder Dessert.

 

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Erdbeeren caprese

Zutaten für vier Portionen:

Büffelmozarella

250 g frische Erdbeeren

3-4 Stängel Minze

3-4 Stängel Basilikum

Meersalz (Fleur de sel)

Weisser Pfeffer

Crema di Balsamico (nach Belieben)

 

Zubereitung: Mozzarella in Scheiben schneiden und auf den Tellern verteilen. Die Erdbeeren waschen, vom grünen Stielansatz befreien, vierteln und auf den Mozzarella legen. Minze- und Basilikumblätter auf den Tellern verteilen und mit Salz und Pfeffer würzen. Crema di Balsamico nach Belieben über den Salat geben und servieren.

Mein Tipp: Sie können auch kleine halbierte Tomaten zufügen.

 

 

Erdbeer-Basilikum-Sorbet

Zutaten für 6 Portionen:

150 g Zucker

500 g Erdbeeren

2 Stiele Basilikum

Saft von 1/2 Zitrone

 

Zubereitung: Zucker und 100 ml Wasser aufkochen und köcheln lassen, bis der Zucker sich gelöst hat. Erdbeeren waschen und putzen. Basilikum waschen, trocken schütteln und die Blättchen abzupfen. Erdbeeren, Sirup, Zitronensaft und Basilikum pürieren. Masse in einer Eismaschine gefrieren lassen. Sorbet in eine verschliessbare Schüssel füllen und bis zum Servieren wieder einfrieren. mm

Stichwörter: Erdbeeren, Früchte, Obst

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