Sie sind hier

Abo

Uhrencup

Crouch schiesst Stoke zum Sieg

Stoke City reist erneut nicht mit seiner besten Equipe und somit ohne Shaqiri nach Biel. Doch es reicht, um gegen die Young Boys einen 0:2-Rückstand wettzumachen und im Penaltyschiessen mit 4:3 zu gewinnen. Altstar Peter Crouch traf zum Sieg.

Schenkten sich nichts: YB-Star Sulejmani (links) gegen Stoke-City-Mittelfeldakteur Glen Johnson. Bild: Keystone

Beat Moning

Eines vorweg: Xherdan Shaqiri spielte in der Bieler Tissot Arena Fussball. Beziehungsweise er jonglierte mit dem Ball ein bisschen herum. Dies eine Stunde vor Spielbeginn des zweiten Uhrencupspiels und erst noch mit einem Cap auf dem Kopf. So, als wäre es schlichtweg Pflicht, sich während des Stoke-City-Aufenthaltes in Biel doch noch zeigen zu müssen. Mit Betonung auf «müssen». Trainer Mark Hughes, der Pokerface-Trainer, nahm mit Ausnahme von Goalie Lee Grant und dem schottischen Internationalen Darren Fletcher die gleichen Akteure wie am Montag in die Formation. Es begann ein «Mix» aus den ersten Elf und den Ersatzspielern gegen Xamax. Improvisieren könnte Hughes Stärke sein. Die sieben Internationalen blieben auf den Stühlen neben der Ersatzbank, oder im Hotel.

Klarheit wäre besser gewesen
Damit ist auch betreffend Shaqiri schon fast alles gesagt. Er gab noch ein paar Autogramme, bevor der grosse Regen kam. Doch jene, die gekommen sind, um den Superstar mit den Supertoren im Spiel zu sehen, wurden enttäuscht. Den Uhrencup-Organisatoren kann man keine oder wenig Vorwürfe machen. Was einzelne Spieler, einzelne Zugpferde anbetreffen, braucht es aber mehr Klarheit. Nicht an Shaqiri oder Seferovic darf man die verpflichteten Teams aufmachen, sondern am Klub und am Team insgesamt. Ansonsten enttäuscht man schlicht zu viele, die gutes Eintrittsgeld bezahlen. Und viele waren enttäuscht. Einige Fotografen haben ihre Sachen sogleich wieder eingepackt, einige wären lieber gut essen gegangen. Hughes hätte schon letzte Woche mitteilen können, dass seine Leistungsträger in Biel nicht antreten werden. Wie viel Geld Stoke City für diese B-Truppe erhalten hat, ist nicht klar. Heute kann man getrost sagen: Es war wohl
etwas zu viel.

Mehr Fans, besseres Spiel
Gespielt wurde natürlich schon. Stoke City gegen die Berner Young Boys. Eine gute Affiche und es kamen tatsächlich über 5000 Fans zu dieser zweiten Uhrencup-Partie der 53. Austragung. Was auch den Gastrobetrieb herausforderte, denn da waren kurz nach Spielbeginn fürs Erste keine Würste und anderes mehr erhältlich. Am Samstag folgt die nächste Bewährungsprobe. YB gegen Benfica Lissabon wird mit 5200 Zuschauern nämlich ausverkauft sein.

Vor einem Jahr lieferten sich YB und Borussia Mönchengladbach, damals in Grenchen, einen spektakulären Match. 3:3 nach 90 Minuten, 5:4 im Penaltyschiessen. Man hoffte auf eine «Wiederholung», nach dem sich Stoke und Xamax am Montag sehr schwertaten, um die beiden Torhüter zu bezwingen. Einer schaffte es dann doch noch: Djuric schoss ins eigene Neuenburger Tor und Stoke hätte mit einem Sieg gegen YB einen Schritt Richtung Turniersieg machen können. Es sah lange nicht danach aus, jetzt muss Benfica beide Spiele gewinnen, um die Engländer abzufangen.

Die Torhüter, der Neue David Von Ballmoos bei YB und Lee Grant bei Stoke, konnten sich das eine oder andere Mal auszeichnen. Bei den Offensivspielern fehlten die berühmten Zentimeter, manchmal auch einen Meter. Ob Schuss oder Flanke. YB hat bis Saisonstart nicht mehr viel Zeit, Stoke, mit seinem Team mit mehreren Spielern aus der 2. Mannschaft, hat noch beträchtlich Luft nach oben. Die Zuschauer wurden in einem animierten Match mit vier Toren in den 90 Minuten belohnt. Schliesslich mussten sie bei Wind und Regen und teilweise ohne Speis und Trank auskommen.

Neun Spieler verschiessen
Das Penaltyschiessen war dann mehr als amüsant, sozusagen der Höhepunkt des Abends. Gute Torhüter ja, aber Schützen, die in den Himmel oder daneben zielten, wie Wüthrich und Seferi bei den Young Boys oder Sweeney und Shenton bei Stoke. 3:3 stand es nach je fünf Schützen, und von den nächsten sechs traf eben nur Peter Crouch, der lange Stürmer, der schon den wichtigen Penalty zum Anschlusstor herausgeholt hatte.

**********************

Heute greift 
das grosse Benfica ein

  • Nach Stoke City kommen die Fussball-Anhänger heute in den Genuss von Benfica Lissabon, zweifacher Landesmeister 1961 und 1962, 
36-facher Meister in Portugal (zuletzt vier Mal in Folge).
  • Das Team hat derzeit 36 Mann im Kader mit einem Wert von knapp 200 Millionen Euro. A-Nationaspieler sind 14 im Team, Legionäre 27. Das Durchschnittsalter beträgt 26,2 Jahre.
  • Die teuersten Transfers Spieler sind Mittelstürmer Raul Jiménez, der 2015 von Atletico Madrid für 22 Millionen Euro verpflichtet wurde (Vertrag bis 2020). Linksaussen Rafa Silva kam im letzten Jahr von Braga für 16,40 Millionen Euro. Schon 2003 gab man für Offensiv-Mittelfeldspieler Geovanni vom FC Barcelona 15 Millionen Euro aus. bmb
     

Bisherige und nächste Spiele des 53. Uhrencups

Am Montag spielten in Biel:

  • Stoke City gegen Xamax 1:0.
  • Torschütze: Djuric (Eigentor).
  • Zuschauer: 2143.


Gestern spielten in Biel:

  • Stoke City gegen Berner Young Boys 2:2, 4:3 nach Penaltyschiessen.
  • Torschützen: Adam, Muniesa; Hoarau, Ravet.
  • Zuschauer: 5037.

So geht es weiter:

  • Heute, 20 Uhr, in Grenchen: 
Neuenburg Xamax - Benfica Lissabon.
  • Samstag, 15. Juli, 17 Uhr, in Biel:
Young Boys - Benfica Lissabon.


Vorverkauf: Starticket oder an der 
jeweiligen Tageskasse. Für das heutige Spiel in Grenchen werden über 3000 Fans erwartet. In Biel am Samstag sind noch 250 Tickets erhältlich. Dann ist mit 5200 Zuschauern ausverkauft. bmb

Kommentare

Liberty

Tolles Fussballfest mit 5'000 Zuschauern, aber die Verkehrsbetriebe stellen nach dem Match lediglich 2 Extrabusse zur Verfügung! Hunderte Leute konnten nicht zurück in die Stadt und an den Bahnhof. Was wollen die Stadtverantwortlichen jetzt ganz genau, sollen die Leute mit dem ÖV an den Match oder doch lieber wieder das Auto nehmen? Gegenüber den Berner (YB-Fans) und den zahlreichen Stoke-Fans konnte man sich als Bieler einfach nur schämen. Zudem frage ich mich: Wieso braucht es bei der VB einen Direktor und einen Marketing-Chef, die Saläre kann man sich doch sparen. Zudem: Catering eine Katastrophe (Sektor B), lange Wartezeiten und danach wieder keine Würste & Burger mehr. Ich glaube die lernen es nie. Bravo Stars of Sports! Die Voraussetzung in der Tissot Arena wären ja eigentlich genial.


Nachrichten zu Sport »