Ist der EHC Adelboden tatsächlich der Angstgegner des SC Lyss? Nicht unbedingt, denn in den letztjährigen Playoffs hatte man den Gegner souverän bezwungen. Doch wie schon öfters in den letzten Jahren, hatten die Seeländer im Hinspiel im Berner Oberland eine Niederlage erlitten. Revanche war darum in der Seelandhalle angesagt. Doch Adelboden hatte alles andere im Sinn, als sich so einfach geschlagen zu geben, spielte keck auf und gelangte während einer doppelten Überzahl denn auch prompt in Führung.
Die fast schon legendäre Nummer 50, Bruno Marcon, hatte seine Möglichkeit unhaltbar verwertet. Lyss konnte sich kaum im gegnerischen Drittel festkrallen und musste seinen Gästen das Spieldiktat mehrheitlich überlassen. Eine Sekunde vor der ersten Pause markierte Marcon bereits das 0:2.
Zu Beginn des Mitteldrittels war nur kurze Zeit eine Lysser Reaktion spürbar. Mit dem Doppelschlag von Terence Roth zum 0:4 zur Spielhälfte, wurde guter Rat erst recht teuer. Trainer Glanzmann versuchte es mit einem Goaliewechsel und einem Timeout. Es kam zu keiner Reaktion. An diesem Abend erreichte schlichtweg kaum ein einziger Lysser auf sein gewohntes Rendement. Der SCL liess die Scheibe kaum laufen und kam vorerst zu sehr wenig Chancen. Dies änderte sich erst Mittel des Schlussdrittels. Zwei Tore innert 21 Sekunden liessen nochmals Hoffnung aufkommen. Und tatsächlich verkürzte Röthlisberger fünf Minuten vor Schluss noch auf 3:4. Erst ein Empty-Netter in der 59. Minute zum 3:5 brachte die Entscheidung und das 3:6 kam als Zugabe. dmb
