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Uhrencup ist auch ein Massenprodukt

In einer Woche startet der diesjährige Uhrencup in Biel mit dem Spiel Xamax gegen Stoke City. Für die Medien-Produktionsfirma Hogmore aus Liechtenstein ist vor allem die Teilnahme der Engländer ein Segen.

Die Spiele des Uhrencups werden alle produziert und an Klubs und TV-Anstalten vermarktet. zvg

Beat Moning

Seit der Uhrencup 2016 seine «Wiederauferstehung» mit Spielen in Biel erlebt, hat das Organisationskomitee mit der Media Hogmore AG eine Produktionsfirma engagiert, die sogleich die Vermarktung vornimmt und bestrebt ist, diese vier Partien in ganzer Länge oder mit Teilbeiträgen in alle Welt zu bringen. Simon Laager vom OK Uhrencup sagt, «dass uns diese Firma empfohlen worden ist und uns den Entscheid einfach machte, weil die Synergien zwischen Produktion und Vermarktung in gleichen Händen liegt.» Zu verlieren gebe es nichts. «Wir haben keinen Aufwand. Im Gegenteil.»

Hogmore hat vier Vollangestellte und mit Klemens Kögl einen CEO. Die Firma tanzt in einer Woche rund sieben Stunden vor dem ersten Match in Biel an, mit sechs Kameras, kilometerweise Kabel und rund einem Dutzend Personen für Auf- und Abbau sowie Produktion vor Ort. «Wir produzieren rund 300 Spiele und da die meisten im Sommer oder in der Winterpause sind, können wir Studenten in der Teilzeit anstellen», so Kögl, der erwähnt, «dass es für uns unbedeutend ist, ob das Stadion klein wie in Biel oder gross wie in Dortmund ist.» Wenn Chelsea in Österreich spielt, wie bei der Stadioneinweihung in Wien, oder Basel auf Leverkusen oder Wolfsburg trifft, oder heuer die Partie Leicester City gegen Atletico Madrid, die erst Anfang 2015 gegründete Firma hat schon einige Erfahrungen gesammelt. Namentlich im Fussball, aber auch in der österreichischen Handballliga. Dass der Uhrencup weltweit angeboten wird, freut Simon Laager. «Es ist unser Ziel, für die Austragungsorte Biel und Grenchen bestmögliche Werbung zu bieten. Das ist ein eindeutiger Mehrwert für uns wie auch für die Städte selber.» Mit den Ausschnitten in Europa erhofft sich das OK zudem «Werbung in eigener Sache». Die Spiele und Orte werden wahrgenommen und bei künftigen Verhandlungen haben wir eine gute Ausgangsposition. Zudem kommen Klubs direkt zu uns und zeigen Interesse am Uhrencup», so Laager.

Für Kögl ist wichtig, «dass wir möglichst eine grosse Reichweite aufweisen». Das hat mit den Einnahmen zu tun, die Klubs (wie heuer Stoke City und Benfica Lissabon für die Live-Spiele auf ihren Homepages) und TV-Anstalten entrichten. «Wir sprechen hier nicht von fünfstelligen Beträgen. Das kann für einen Ausschnitt auch schon mal nur 100 Franken sein.» Die Masse macht es also aus. Wichtig sei, die Produktionskosten zu decken und, natürlich, einen Gewinn aufzuweisen, den man mit dem Uhrencup teilt. Das war im Vorjahr mit Galatasaray und Mönchengladbach der Fall, das wird auch heuer angestrebt. Die Vorzeichen stehen gut. «Dass eine englische Mannschaft dabei ist, hilft uns sehr. Denn diese sind, wie überhaupt die ganze Premier League, in Asien sehr beliebt.» In der letzten Woche war Kögl bemüht, auch in Südamerika noch Abnehmer von Uhrencup-Bildern zu finden. «Ich bin überzeugt, dass uns dies gelingen wird, da Benfica in diesem Raum sehr populär ist.» Und sonst gebe es immer wieder Überraschungen, «vor allem, wenn sich TV-Anstalten aus Kasachstan oder Thailand bei uns melden». Am Ende, beziehungsweise vor dem Kick-off, möchte man mit gegen 90 Partnern einen Vertrag abgeschlossen haben. Kögl sagt, «dass 60 bis 80 das Minimalziel sind».

Sponsorenmässig könnten ebenfalls noch Eckpfeiler eingeschlagen werden. «Das schliesse ich nicht aus», sagt Simon Laager zukunftsrichtend. Derzeit «lebt» der Uhrencup von Zuschauereinnahmen und den Sponsoren Migros (mit SportXX) und Erdgas. Für die sind vor allem die Auftritte vor Ort und Bilder im eigenen Land von Bedeutung. Auch ein weiteres Beispiel zeigt auf, was international populäre Teams bewirken können. Galatasaray stellte den «Man oft the Match» auf den Facebook-Account. 2,5 Millionen Mal wurde das Bild angeklickt. Das müsste in der Tat eine grössere Firma anziehen. Könnte man meinen. Immerhin hat man kürzlich jemanden gefunden, der Uhren spendet.

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Spielplan Uhrencup

  • Montag, 10. Juli, 20 Uhr in Biel: Neuenburg Xamax - Stoke City
  • Mittwoch, 12. Juli, 20 Uhr in Biel: Young Boys - Stoke City.
  • Donnerstag, 13. Juli, 20 Uhr, 
in Grenchen: Neuenburg Xamax - 
Benfica Lissabon.
  • Samstag, 15. Juli, 17 Uhr in Biel:Young Boys - Benfica Lissabon. bmb

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