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Beachmania

«Zu viele Eigenfehler gemacht»

Gestern hat für die besten 16 Teams die Vorrunde begonnen. Gleich mehrere Schweizer Beachvolleyballer standen im Einsatz, darunter auch der Kappeler Jonas Kissling.

1.92 Meter Körpergrösse haben nicht gereicht: Jonas Kissling (im Bild) verlor mit Mats Kovatsch gegen die Spanier Marco/García. Bild: zvg/Beachmania

von Anthony Schwab

So richtig Stimmung wollte auch am zweiten Tag der Beachmania nicht aufkommen. Und das obwohl gleich mehrere Schweizer gestern im Einsatz standen. Während die Frauen gleich zweimal in den Genuss eines Auftritts in der Beacharena kamen, mussten die Männer gestern nur einmal ran. Zu ihrem ersten Einsatz kam auch das Duo Jonas Kissling und Mats Kovatsch. Auf die in der Qualifikation an Nummer 11 gesetzten Schweizer wartete in ihrem ersten Gruppenspiel mit den Spaniern Francisco Alfredo Marco und Christian García gleich ein harter Brocken. Die Spanier, die an Nummer 3 gesetzt sind, sicherten sich an der letztjährigen Beachmania die Bronzemedaille. Die Hürde war für Kissling/Kovatsch zu gross. Sie mussten sich nach 41 Minuten klar mit 21:14 und 21:16 geschlagen geben.

 

Ziel ist die K.o.-Phase

Für den Kappeler Jonas Kissling war der Auftritt trotz der Niederlage sehr speziell. «Direkt vor der eigenen Haustüre zu spielen ist genial», sagt Kissling, der gleichzeitig die Organisation der Beachmania lobte. «Egal, wo dieses Turnier ausgetragen wird, es wäre überall fantastisch.» Kissling startete bereits letztes Jahr zusammen mit seinem langjährigen Teampartner Mats Kovatsch an der Beachmania. Damals musste das Duo aber bereits nach den Gruppenspielen die Heimreise antreten. Das soll dieses Jahr nicht der Fall sein.

Im ersten Satz waren sie dem Gegner aus Spanien klar unterlegen. «Der Gegner hat gut gespielt, keine Frage. Trotzdem haben wir zu viele Eigenfehler gemacht», analysiert der 24-Jährige. Kissling und Kovatsch wollten die Spanier vor allem mit ihrem Aufschlag unter Druck setzen, was nicht optimal klappte. «Sie haben oft mit kurzen Aufschlägen agiert, ohne ein grosses Risiko einzugehen. Dafür waren sie sehr effizient.» Trotz der Startniederlage liegt der Einzug in die K.o.-Phase noch im Bereich des Möglichen. «Die Niederlage ist nicht dramatisch. Wenn wir in den nächsten Spielen unsere Leistung bringen, habe ich ein gutes Gefühl», so Kissling. Die weiteren Gruppengegner für Kissling und Kovatsch sind heute die Norweger Christian Sandlie Sørum und Runar Torsvik Sannarnes sowie die Letten Haralds Regza und Martins Plavins.

 

Blick auf 2020

Letzte Woche spielte Kissling noch gemeinsam mit Alexei Strasser an der EM in Klagenfurt. Dort belegten sie den 17. Rang, nachdem sie im Achtelfinale gescheitert waren. Mit der bisherigen Saison zeigt sich Kissling zufrieden, auch wenn der grosse Wurf bislang noch nicht gelang. Anfang Saison erreichten Kissling/Kovatsch in China die Top Ten. Im Juli überstanden sie in Florida erstmals an einem Grand Slam die Qualifikation. Mit der Leistung in Gstaad ist der Kappeler trotz dem Achtelfinal-Out sehr zufrieden. «Wenn wir an der Beachmania so spielen wie in Gstaad, werden wir die Achtelfinals noch erreichen», ist sich der Seeländer sicher.

Das Fernziel Olympia 2016 ist derweil etwas in den Hintergrund gerutscht. Um sich für Rio qualifizieren zu können, muss man in der Weltrangliste unter den Top 15 klassiert sein. Bislang befindet sich bei den Männern kein Schweizer Team darunter. «Rio ist zwar noch immer ein Traum, aber vom Alter her ist Olympia 2020 interessanter für uns», so Kissling.

 

Heidrich und Zumkehr stark

Neben der Niederlage von Kissling und Kovatsch konnten andere Schweizer Teams gestern ihrerseits Erfolge feiern. Bei den Männern feierten Nico Beeler und Alexei Strasser gegen die Deutschen Zwillinge Bennet und David Poniewaz einen Zweisatz-Sieg. Die an Nummer 4 gesetzten Philip Gabathuler und Mirco Gerson gewannen mit 19:21, 21:18 und 15:13 gegen Michal Bryl und Kacper Kujawiak aus Polen. Sébastien Chevallier und Marco Krattiger mussten sich dem Duo Krou/Di Giantommaso (Fra) geschlagen geben.

Bei den Frauen überzeugten die Bellmunderin Nadine Zumkehr und Joana Heidrich, die gleich mit zwei Siegen an der Beachmania gestartet sind. Während sie im ersten Spiel gegen die Norweger wenig Mühe bekundeten, stiessen sie im zweiten Spiel gegen die Polinnen auf mehr Widerstand. Am Ende konnten sie sich dennoch in drei Sätzen durchsetzen. Die letztjährigen Zweiten Isabelle Forrer und Anouk Vergé-Dépré weisen nach zwei Spielen ebenfalls das Punktemaximum auf.

 

Heisse Tänze auf Sand

Nicht nur das heisse Wetter sorgt derzeit für Schweissausbrüche auf den Rängen, sondern auch die Showeinlagen der Corona Girls, die während den Pausen ihre Hüfte schwingen. Die aus Gran Canaria stammenden Tänzerinnen bringen jahrelange Erfahrung mit und sind bei grösseren Beachvolleyball-Turnieren kaum wegzudenken. Die Corona Girls werden auch heute das Publikum unterhalten, wenn die restlichen Vorrundenspiele über die Bühne gehen. Morgen stehen die Achtel-und Viertelfinals an, bevor am Sonntag die Finalspiele stattfinden.

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