Sie sind hier

TV-Tipp

Mulder? Scully! Mulder? Scully! Die wieder geöffneten X-Akten sind pure Nostalgie

Die zehnte Staffel der erfolgreichen TV-Serie "Akte-X" lässt das Feeling von damals wieder auferstehen. Unser Serien-Junkie hat die ersten beiden Episoden bereits gesehen.

Fox Mulder und Dana Scully ermitteln wieder, Bild: Keystone
  • Video

von Simon Dick

"Akte-X" war meine Serie. Als ich sie in den frühen 90er-Jahren zum ersten Mal sah, war es um mich geschehen. Ich verpasste keine Folge. Wirklich keine! Während neun Staffeln blieb ich ihr treu. Konkurrenz-Serien hatten bei mir keine Chance. Als die Serie im Jahr 2002 endete, war ich traurig, aber auch gleichzeitig froh, dass die Geschichte um Fox Mulder und Dana Scully, und ihre Irrungen und Wirrungen um eine globale Alien-Verschwörung, ein glückliches Ende nahm.

Als bekannt wurde, dass Chris Carter, der Schöpfer der Serie, neue Folgen planen würde, schlug ich Purzelbäume, gedanklich jedenfalls. Ich konnte es noch gar nicht glauben, bis auch David Duchovny und Gillian Anderson offiziell bekannt gaben, dass auch sie wieder mit dabei sein werden. Auch andere bekannte Schauspieler aus der Serie haben Verträge unterschrieben. Wahnsinn.

Zurück in die Vergangenheit
Die ersten beiden Folgen wurden in den USA bereits ausgestrahlt. Alleine das Intro mit der unverkennbaren Melodie von Mark Snow sorgte für Gänsehaut. Dann ging es auch gleich los: Ein UFO-Absturz, eine globale Verschwörung, mysteriöse Informanten, ein überzeugter Fox Mulder und eine skeptische Dana Scully. Ich fühlte mich sofort zurückversetzt in meine Jugend.

Doch etwas hat sich verändert: Ich bin älter geworden, erfahrener und vor allem kritischer: Hatte "Akte-X" schon immer ein solches Problem mit der Logik? Wurde die Beziehung zwischen Fox und Dana schon immer so überdramatisiert? Und warum haut mich heute die Geschichte nicht mehr vom Hocker wie damals? Schnell wurde mir bewusst, um "Akte-X" zu geniessen, muss man den Geist der Jugend hervorholen. Das Hinterfragen muss man in den Schrank legen. Dann funktioniert "Akte-X" immer noch hervorragend und ist beste TV-Unterhaltung, die den Fan in die wohlige Vergangenheit zurück katapultiert.

Komplexe Hintergrundgeschichte
Während die erste Folge mit Verschwörungstheorien nur so um sich schlägt, bietet die zweite Folge einen in sich geschlossenen Fall, der sich mit parapsychologischen Phänomenen befasst und gruselige Unterhaltung bietet. "Akte-X"-Feeling pur. Die Figuren agieren wie damals. Markige Sprüche und Seitenhiebe von Mulder folgen den rationalen Äusserungen seiner Partnerin Scully, die jetzt zwar beruflich wieder in dunklen Gängen mit der Taschenlampe unterwegs sind, ihre persönliche Beziehung aber nicht mehr unter der Bettdecke fortsetzen. Vorerst. Denn die Hoffnung stirbt zuletzt.

Ja, die beiden waren ein paar, irgendwie. Haben sogar einen Sohn, der ebenfalls eine zentrale Bedeutung in der neuen Staffel einnehmen wird. Das alles ist sehr kompliziert und noch etwas wird dem älter gewordenen Zuschauer deutlich: Die zehnte Staffel, die nur sechs Folgen beinhaltet, ist in erster Linie eine Serie für die Fans, die die komplexe, sehr komplexe Hintergrundgeschichte aus dem Gedächtnis abrufen können.

Die Serie funktioniert hervorragend, wenn man sie mit den Fan-Augen betrachtet. Nichtkenner und Neueinsteiger werden die Köpfe schütteln und viele Fragen haben. Alle anderen freuen sich, pfeifen die Titelmelodie und schreien bei jeder gemeinsamen Szene zwischen Mulder und Scully: Küsst euch endlich!

Info: Die zehnte Staffel wird ab dem 8. Februar auf ProSieben ausgestrahlt.


 

Nachrichten zu Unterhaltung »